Lehrveranstaltungen Sommersemester 2025
Anmeldung für alle buchwissenschaftlichen Veranstaltungen ausschließlich über LSF!
Hier sind auch sämtliche Räume und Einzeltermine zu den Veranstaltungen angegeben.
Belegungsfristen beachten!!
JÖRG ALT
Herstellung im Buchverlag
Di 18-20 Uhr
Wie wird aus einem Manuskript ein Buch oder ein anderes Verlagsprodukt? Welche Stationen werden durchlaufen und welche Rahmenbedingungen sind nötig? Die Hersteller verantworten Gestaltung und Produktion des einzelnen Buches ebenso wie den Aufbau der nötigen Strukturen und Abläufe. Bei alldem soll das gut gemachte und schöne Buch nicht aus dem Blick verloren werden. Die Kunst ist, all dies im vorgegebenen Zeit- und Kostenrahmen zu erreichen. Daraus ergeben sich die Themen der Veranstaltung:
- Konzeption und Gestaltung: Satz, Bildbearbeitung und Layout
- Druck und Bindung: Technik, Materialien und Ausstattung
- Produktionssteuerung und Terminplanung
- Medienneutrales Produzieren
- Kalkulation: Produktionskosten und Verlagskalkulation
BEATRICE BRAKEN-GÜLKE
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Werbung im Buchhandel
Fr 10-12 Uhr
Jedes Jahr erscheinen Tausende von Büchern - um Sichtbarkeit zu erlangen, ist gute Pressearbeit unerlässlich. In dieser Übung beleuchten wir den gesamten Zyklus der Pressearbeit eines Buches mit vielen aktuellen Beispielen aus der Praxis (Schwerpunkt Nonfiction). Doch was sind die Instrumente erfolgreicher Medienarbeit? Wir beleuchten die Presselandschaften im deutschsprachigen Raum, lernen den Aufbau guter Pressetexte kennen, bekommen Einblicke in die Organisation von Lese- bzw. Pressereisen und beschäftigen uns mit Themen wie Bloggerrelation, Redaktionsbesuchen und Exklusivrechten.
DR. STEFAN BRÜCKL
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Werbung im Buchhandel
Blockseminar
Ziel jeder Pressearbeit ist es, Bücher in der Öffentlichkeit Sichtbarkeit zu verleihen – ohne dafür Geld zu bezahlen. Das ist die – zugegebenermaßen oft schmale – Grenze zum Marketing. Für eine gute Pressearbeit ist die reibungslose Zusammenarbeit zwischen Presse auf der einen und Marketing, Lektorat, Herstellung und Vertrieb auf der anderen Seite zwingend notwendig. Durch den Aufstieg Sozialer Medien und den Bedeutungsverlust traditioneller Medienformen verändert sich die Pressearbeit in Publikumsverlagen gerade rasant. Dadurch werden zielgenaue individuelle Medienstrategien für jedes Buch noch wichtiger als zuvor.
Im Seminar soll es um die Grundlagen guter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in Publikumsverlagen und verschiedene Medien und Strategien gehen. Im Anschluss wird das Wissen anhand aktueller Beispiele aus dem Sach-, Kinder- und Kochbuchbereich und der Belletristik vertieft und angewendet.
STEFANIE CONHOFF
Internationale Verlagslandschaft
Blockseminar
Ein temporärer Pop-up Store eröffnet in den Münchener Pasing Arcaden. Ein Filialist möchte damit die steigende Nachfrage der Leserschaft an einem englischsprachigen Buchangebot bedienen. Dieser Store ist ein Sinnbild für die zunehmenden internationalen Verflechtungen im Buchmarkt. Die Übung internationale Verlagslandschaften beleuchtet die verschiedenen Akteure des internationalen Buchmarkts und den möglichen Einfluss auf den deutschsprachigen Buchmarkt.
ANNIKA ASSIL, YULIYA DANYLENKO
Digitalisierungstechniken und ihr Einsatz
Mo 12-14 Uhr
Im Rahmen der Übung werden wir in zweiwöchigen Abständen den Begriff der Digitalisierung definieren, wichtige Terminologien klären und einen Digitalisierungsworkflow aus der Praxis in Bibliotheken skizzieren. Erarbeitet werden beispielsweise relevante Methoden und Kriterien für die Entscheidung, was und wie digitalisiert werden soll. Die Übung stellt darüber hinaus mögliche Soft- und Hardwarelösungen für die Digitalisierung sowie weitere Präsentationsformen für die nutzerfreundliche Bereitstellung der Digitalisate vor. Anhand von Beispielen aus der Praxis wird vorgestellt, aus welchen Bestandteilen sich ein digitales Objekt zusammensetzt und wie die Langzeitverfügbarkeit gewährleistet werden kann. Als Leistungsnachweis sollen die Teilnehmer zum Abschluss der Übung eine Fallstudie selbständig bearbeiten.
DR. DANIEL EHRMANN
Symbolische Güter. Kultursoziologie und Feldtheorie
Mi 10-12 Uhr
Kultursoziologische Ansätze werden aktuell wieder vermehrt auch in den historischen Kulturwissenschaften diskutiert. Ein wichtiges Modell, dem wir die meiste Aufmerksamkeit widmen werden, stellt Pierre Bourdieus Feldtheorie dar, die unter anderem versucht, die Bedeutung von Kulturgütern relational aus ihrem Verhältnis zu anderen Gütern zu erklären. Eine auch für die Buchwissenschaft und Verlagspraxis wichtige Annahme ist dabei, dass gerade Güter im kulturellen Feld nicht nur ökonomische, sondern auch symbolische Werte besitzen. Diese in Geschichte und Gegenwart für alle beteiligten Akteure schwer zu kalkulierenden Größen werden wir anhand von Forschungstexten, die von Ihnen selbstständig vorbereitet, aber gemeinsam diskutiert werden, näher erkunden und mit konkreten Beispielen in Beziehung setzen.
DR. DANIEL EHRMANN
Der Almanach. Gehobenes Raubgut und täglicher Begleiter
Do 14-16 Uhr
Die Geschichte des Almanachs in Deutschland beginnt mit einem Skandal: Raubdruck, Plagiat und eine gestohlene Druckvorlage stehen am Beginn des Aufschwungs, den die nach französischem Vorbild gestalteten Almanache im 18. Jahrhundert nehmen. Ein wesentlicher Grund dafür ist ihre Erscheinungsweise, die sich zumindest aus zwei Domänen bedient: Die Verbindung der pragmatischen Buchgattung des jährlich erscheinenden Kalenders in handlichem Format mit poetischen oder (populär-)wissenschaftlichen Inhalten macht Almanache und die sich aus ihnen entwickelnden Jahrbücher zu sehr erfolgreichen Produkten auf dem Buchmarkt.
Das Seminar wird sich in buch-, verlags-, literatur- und medienhistorischer Perspektive diesem Publikationsformat im europäischen Kontext vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart widmen. Das inhaltliche Spektrum, das von Avantgardeliteratur über populäre Texte und Jugendliteratur zu wissenschaftlichen Publikationen reichte, wird ebenso thematisiert wie das Format und die Buchillustration. Darüber hinaus werden wir uns mit der Frage der Kanonformation widmen. Die Jahrbücher eröffnen zudem einen Blick auf die Publikums- und nicht zuletzt die Geschlechterdifferenzierung im 19. Jahrhundert, durch die Jahrbücher vielfach auch zum buchhändlerischen Spekulationsobjekt geraten.
Diese vielfältigen Perspektiven sollen über den buchhistorischen Blick hinaus auch die Frage nach dem Niedergang der Gattung in den letzten Jahrzehnten und ihre prekäre Weiterexistenz in der Gegenwart ermöglichen.
DR. DANIEL EHRMANN
Umbrüche. Technikgeschichte und Medienkultur 1400-2020
Do 18-20 Uhr
Die Geschichte der neuzeitlichen Textkulturen verläuft nicht linear, sondern ist geprägt von Brüchen, die meist bereits durch Zeitgenossen diagnostiziert wurden. Bereits die Etablierung des typographischen Drucks im 15. Jahrhundert, mit der wir unsere Beschäftigung beginnen werden, ist geprägt von einer typischen Doppelund: Der Umbruch ist gekennzeichnet sowohl von technischer Innovation, als auch von medialer Revolution. Damit ist auch angesprochen, dass wir es nicht nur mit einer Veränderung von Schriftsystemen zu tun haben, sondern auch mit kulturellen Veränderungen, die die Lesepraktiken ebenso betreffen wie die IOnfrastrukturen des Buchhandels. Wir werden daher anhand verschiedener Umbruchsphasen die Frage thematisieren, was wir jeweils meinen, wenn wir von Medien sprechen, ob von Schrift, Bild, Ton oder von allem gemeinsam die Rede ist.
Das Seminar wird zentrale Umbruchsphasen (vor allem die typographische und die digitale Medienrevolution) sowohl historisch als auch theoretisch aufarbeiten, indem wesentliche Grundlagentexte aus Kommunikations- und Medientheorie gelesen und gemeinsam diskutiert werden.
DR. DANIEL EHRMANN
Oberseminar für MA-Studierende (MA Verlagspraxis, MA Buch- und Medienforschung)
Do 12-14 Uhr
Das Oberseminar wendet sich an Abschlusskandidat/innen des MA Verlagspraxis und des MA Buch- und Medienforschung, die ihre Masterarbeit verfassen wollen. Im Seminar werden die Themen der MA-Arbeiten präsentiert und zur Diskussion gestellt. Begleitend wird mit allen Studierenden ein wissenschaftliches Exposé der MA-Arbeit entwickelt und intensiv besprochen.
CLARA FERNÁNDEZ LÓPEZ
Kooperationen und Lizenzen
Mi 16-18 Uhr
Das Seminar vermittelt die Grundlagen für die Planung oder Erweiterung des Verlagsgeschäfts auf internationalen Märkten. Erarbeitet werden die Methode für die Analyse der Potentiale - unter Berücksichtigung der Faktoren zielgerichtete Planung der Programmstrategie, Unternehmensziel, Vertriebswege und Kosten - sowie die Wege zur Umsetzung der Positionierung im internationalen Verlagsgeschäft. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Analyse von praktischen Beispielen sowie der Erarbeitung spezifischer Vorschläge für eigene Geschäftsmodelle.
Bearbeitet werden die Themen
- Strategische tools zur Analyse des verlagsspezifischen Potentials im internationalen Geschäft
- Entwurf der Programmstrategie: die wichtigsten Anforderungen
- Zielformulierung im Unternehmen
- Formen der Kooperation: marktspezifisch, technisch, rechtlich
- Wettbewerber als Partner: Identifizierung von Kooperations- und Vertriebspartnern in internationalen Märkten
- Lizenzmodelle zur internationalen Vermarktung
- E-Publishing und Open Access als Plattform für internationale Märkte
- Spezifika und Strukturen der strategisch wichtigsten Märkte
PROF.DR. JOHANNES FRIMMEL
Oberseminar für MA-Studierende (MA Verlagspraxis, MA Buch- und Medienforschung)
Do 12-14 Uhr
Das Oberseminar wendet sich an Abschlusskandidat/innen des MA Verlagspraxis und des MA Buch- und Medienforschung, die ihre Masterarbeit verfassen wollen. Im Seminar werden die Themen der MA-Arbeiten präsentiert und zur Diskussion gestellt. Begleitend wird mit allen Studierenden ein wissenschaftliches Exposé der MA-Arbeit entwickelt und intensiv besprochen.
PROF.DR. JOHANNES FRIMMEL
Aufklärung und Buchhandel
Do 10-12 Uhr
Für Jürgen Habermas ist sie ein unvollendetes Projekt, zugleich wird die Aufklärung heute aber von poststrukturalistischen und postkolonialen Theorien zusehends kritisiert. Welche Rolle spielte der Buchmarkt bei der Popularisierung der Idee der Aufklärung im 18. Jahrhundert? Wie wirkten sich die grundlegenden organisatorischen Veränderungen im Buchhandel auf die Verbreitung aufklärerischer Ideen aus? Wie kooperierten Verleger und Autor/innen, dabei und inwieweit war „Aufklärung“ auch ein verlegerisches Geschäftsmodell? Welche Rolle spielte der boomende Zeitschriftenmarkt, und welche redaktionelle Abläufe etablierten sich dabei? Gefragt werden soll auch nach den Wechselbeziehungen der Ideen der Aufklärung mit einem neuen Autor/innenselbstverständnis.
Als Fallstudie wird unter anderem die josephinische „Broschürenflut“ näher beleuchtet, die in der deutschsprachigen Aufklärung ein einzigartiges Phänomen war. Die Fragestellungen werden anhand der Lektüre von ausgewählten (Geschäfts-) Briefen sowie von wichtigen presse- und verlagshistorischen Untersuchungen analysiert.
PROF.DR. JOHANNES FRIMMEL
Methodische Grundlagen der Buchwissenschaft
Di 16-18 Uhr und Di 14 - 16 Uhr
In dem Seminar werden gemeinsam Grundlagentexte zur Buchwissenschaft gelesen. Unter anderem werden in Grundzügen Pierre Bourdieus Feldtheorie sowie Luhmanns Systemtheorie vorgestellt und auf ihre Anwendbarkeit auf die Buchwissenschaft befragt. Außerdem werden verschiedene theoretische Modelle der Buchwissenschaft erörtert. Daran schließt sich die Diskussion aktueller Themen der Buchbranche wie Urheberrechtsfragen, Zensur und Medienkontrolle oder die Stellung des Buches zu den Neuen Medien an.
PROF.DR. JOHANNES FRIMMEL
Material Turn
Mi 12-14 Uhr
Seit einiger Zeit wird in den Kultur- und Geisteswissenschaften der materiellen Kultur verstärkt Aufmerksamkeit gewidmet. Für die historische Buchwissenschaft bieten sich dabei zahlreiche Anknüpfungspunkte an. Im Zusammenhang mit dem material turn stehen beispielsweise Forschungen, die das Buch als „Handlungsangebot“ untersuchen und sich mit historischen Praktiken des Buchgebrauchs jenseits der Lektüre beschäftigen.
In dem Seminar sollen verschiedenen Aspekte des Buches als Artefakt näher untersucht werden. Zunächst wird gemeinsam ein grundlegender Überblick über die Geschichte des Formats, des Papiers, des Einbandes und der Typographie erarbeitet. Als historische Beispiele werden danach unter anderem verschiedene populäre Lesestoffe (Flugschrift und Broschüre, Kolportage- bzw. Heftroman auf ihre materiellen Eigenschaften und die damit verbundenen praxeologische Dimensionen untersucht.
REGINA JOOß
Redaktion und Lektorat für Masterstudierende
Blockseminar
Lektorat und Redaktion: zwei beliebte Tätigkeitsfelder, die sich voneinander abgrenzen lassen und die zugleich viele Überschneidungen aufweisen, zwei Begriffe im Wandel, hinter denen sich einiges verbirgt.
In dieser praktischen Übung soll es sowohl um konkrete Aufgaben von internen Lektorats- und Redaktionsabteilungen als auch um Tätigkeiten gehen, die von externen, selbständigen Dienstleisterinnen und Dienstleistern angeboten werden. Von der Ideenfindung über die Akquise und Betreuung von Autorinnen und Autoren, die Begutachtung von Manuskripten und die konkrete Textarbeit bis hin zur Zusammenarbeit mit anderen Verlagsabteilungen und/oder Freelancern.
Anhand von Beispielen aus der Arbeit mit Originaltexten und mit Übersetzungen werden grundlegende Fertigkeiten eingeübt. Mögliche Tätigkeitsfelder und eigene Erfahrungen können genauso besprochen und (kritisch) hinterfragt werden wie berufliche Perspektiven. Ein inhaltlicher Schwerpunkt wird dabei die Arbeit für Belletristik- und Kinderbuchverlage.
Im Vorfeld des Seminars werden Texte und kleine Übungen verschickt, die als Arbeitsgrundlage dienen.
UNIV.PROF.DR. CHRISTINE HAUG
Liebesromane in Taschen- und Heftromanformat und ihre Verleger (u.a. Cora-Verlag/Hamburg, Bastei-Lübbe/Köln)
Mi 8-10 Uhr
„Verführerische Versuchung, dramatische Verwechslung, sinnliche Gefahr“ – mit diesen Begriffen wirbt der Hamburger Cora-Verlag für sein breites Angebot an Liebesromanen in Heftformat. Zahlreiche Liebesromane, u.a. Bianca, Julia, Romana, etc. korrespondieren mit Fernsehserien, längst bietet der Verlag digitale Formate an, insbesondere die Backlist ist über digitale Angebote verfügbar. Der Cora Verlag wurde 1976 gegründet und gehört heute zu den größten Produzenten von Liebesromanen in Taschenheftformat. Inzwischen handelt es sich um den Tochterverlag der zur kanadischen Torstar Corpiration gehörenden Harlequin Enterprises. Heftroman-Verlage arbeiten mit speziellen Unternehmensstrategien, Marketing und nutzen die Distributionskanäle der buchhändlerischen Nebenmärkte (Kioske, Zeitschriftengeschäfte, Bahnhofsbuchhandel, Warenhausbuchhandel und Abonnementsystem).
Im Seminar gilt es die Verlagsproduktion des Cora-Verlags in seiner ganzen Vielfalt zu betrachten, einzelne Heftromanserien genauer in Augenschein zu nehmen, Produktions- und Marketingstrategien, Distributionsmodelle zu untersuchen. Die Autorschaft im Heftromansegment stellt sich anders dar als im klassischen Literaturbetrieb, auch die Form von kooperativer Autorschaft gilt es zu rekonstruieren. Die Liebesromane im Cora-Verlag erscheinen im herkömmlichen Heftromanformat (32 Seiten, DIN A 5, farbiges Cover, Klammerheftung, preiswertes Papier, Spaltendruck). Der Heftroman erfuhr eine semantische Aufwertung durch das Format des Taschenheftes, das dieses Produkt näher an das Taschenbuch rückte. Das Taschenheft zeichnete sich durch eine Klebebindung aus und hatte einen Umfang von ca. 80 Seiten. So findet auch die Materialität des Heftromans/Taschenheftes Berücksichtigung. Und überhaupt: Was ist ein Liebesroman? Handelt es sich um einen Metabegriff für Arztromane, Berg- und Heimatromane, etc.
Im Laufe des Seminars werden auch der Verlagsleiter des Cora-Verlags sowie Verlagsautor/innen zu Wort kommen.
UNIV.PROF.DR. CHRISTINE HAUG
Der linke Buchhandel in Deutschland seit den 1970er Jahren
Di 10-12 Uhr
Im Zuge der Studentenbewegung entstand eine politische Gegenöffentlichkeit, die sich ihre eigenen Räume und Einrichtungen schuf, u.a. sog. linke Buchhandlungen wie die legendäre linke Buchhandlung in Marburg „Roter Stern“. Die linken Buchhandlungen waren längst nicht nur Vertriebsstellen für politisch progressive Literatur. Diese Buchhandlungen hielten einerseits ein breites Angebot an politischer und belletristischer Literatur aus der DDR bereit, sie waren Abnehmer der Produktion linker Verlage (u.a. Klaus Wagenbach) und handelten im subversiven Milieu mit Raubdrucken (oftmals Wissenschaftsliteratur für studentische Seminare, die als Raubdrucke unter der Hand zirkulierten; aber in einem Umfang, dass sich der Börsenverein des deutschen Buchhandels mit diesem Phänomen beschäftigte). In linken Buchhandlungen wurde diskutiert und sie waren Orte der politischen Agitation, des Diskurses, Orte von Veranstaltungen wie Autorenlesungen, etc. Oftmals als Kollektiv geführt barg die Geschäftsführung ein besonderes Konfliktpotenzial. Gegründet wurden die linken Buchläden im alternativen Milieu. Bereits in ihrer Gründungsphase organisierten sich der linke Buchhandel und in den 1970er Jahren waren hier bis zu 200 Buchläden und Verlage Mitglied. Parallel etablierten linke Verlage, bspw. die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) eigene Vertriebsstrukturen für ihre eigene Partei- und Propagandaliteratur. Linke Verlage, Buchhandlungen und Parteien unterhielten gute Kontakte zu DDR-Verlagen, sodass sie jederzeit Verlagsbücher aus der DDR besorgen konnten. Mediale Aufmerksamkeit erfuhr die Gegenbuchmesse gelegentlich der Frankfurter Buchmesse 1968. Die Etablierung und Entfaltung linker Buchhandlungen und Verlage ist Teil der Zeitgeschichte, der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Ziel des Seminars ist es, diesen Spezialbereich im Buch- und Verlagsgeschäft seit den 1970er Jahren genauer auszuleuchten.
Es ist geplant, die gegenwärtige Verlegerin des Klaus Wagenbach-Verlags für einen Vortrag im Seminar zu gewinnen.
UNIV.PROF.DR. CHRISTINE HAUG
Oberseminar für MA-Studierende (MA Verlagspraxis, MA Buch- und Medienforschung)
Di 8-10 Uhr
Dieses Seminar richtet sich an diejenigen Studierenden, die ihre MAA angemeldet haben. Das Seminar begleitet die Entstehung der MAA und vermittelt am Beispiel von neueren einschlägigen buchwissenschaftlichen Studien (historische Arbeiten, Arbeiten zum Gegenwartsbuchmarkt), die in Teilen gemeinsam gelesen und diskutiert werden, wie eine Einleitung in eine wissenschaftliche Monografie strukturiert und gegliedert ist; welches Ziel hat eine Einleitung, welche Inhalte werden der Leserschaft vermittelt. Eine gelungene Einleitung unterstützt bei der Anfertigung der eigenen MAA und ist nicht zuletzt die Visitenkarte dieser Qualifikationsschrift. Im Vorfeld der MAA gilt es ein wissenschaftliches Exposé anzufertigen, das später und in ausgearbeiteter Form in eine Einleitung transformiert wird. Das Exposé wird korrigiert und besprochen.
UNIV.PROF.DR. CHRISTINE HAUG
Aktuelle Forschungsfragen
Di 8-10 Uhr
Dieses Seminar richtet sich an diejenigen Studierenden, die ihre BAA angemeldet haben. Das Seminar begleitet die Entstehung der BAA und vermittelt am Beispiel von neueren einschlägigen buchwissenschaftlichen Studien (historische Arbeiten, Arbeiten zum Gegenwartsbuchmarkt), die in Teilen gemeinsam gelesen und diskutiert werden, wie eine Einleitung in eine wissenschaftliche Monografie strukturiert und gegliedert ist; welches Ziel hat eine Einleitung, welche Inhalte werden der Leserschaft vermittelt. Eine gelungene Einleitung unterstützt bei der Anfertigung der eigenen BAA und ist nicht zuletzt die Visitenkarte dieser Qualifikationsschrift.
UNIV.PROF.DR. CHRISTINE HAUG
Die Geschichte der Frauenbuchläden (Zeitzeugen-Interviews mit den Gründerinnen des Münchner Frauenbuchladens)
Do 8-10 Uhr
1975 eröffneten vier engagierte, emanzipierte Frauen den ersten Frauenbuchladen in Deutschland unter dem Firmennamen Lillemor’s in München, sodass wir in diesem Jahr das 50jährige Bestehen dieser Spezialbuchhandlung begehen. Frauenbuchläden in den 1970er Jahren waren längst nicht nur Buchhandlungen, sondern Ort des Austauschs, der Informationsveranstaltungen, Autorenlesungen oder Ort für Kunstausstellungen. In ihren Gründungsphasen galt der Frauenbuchladen als ein ‚geschützter Raum‘ für Frauen, d.h. Männer waren ausgeschlossen. Erst jüngst kam es zu einem Besitzerwechsel bei dieser noch immer bestehenden Buchhandlung, das Konzept wurde überarbeitet, im Zentrum aber weiterhin Literatur für Frauen und von Frauen.
Das Zentrum für Buchwissenschaft steht in Kontakt mit den Gründerinnen des Münchner Frauenbuchladens und diese kultur- und buchhandelsgeschichtlich so wichtige Gründungsphase wurde bisher nicht dokumentiert oder gar erforscht. Für die Gründungsphase gibt es keine Überlieferung, aber es gibt die Gründerinnen, die bereit sind, über ihre Erfahrungen und Erlebnisse, über ihre politischen Ziele und das Konfliktpotenzial persönlich zu berichten. Das Projektseminar bietet die Möglichkeit, Zeitzeugen-Interviews für die interessierte Nachwelt und Forschung durchzuführen. Diese Interviews müssen inhaltlich gut vorbereitet sein, sodass wir in diesem Seminarformat uns zunächst inhaltlich in die Materie einarbeiten, schließlich die Gründerinnen in das Seminar einzuladen und in Kooperation mit der IT-Zentrum für Sprach- und Literaturwissenschaften diese Gespräche professionell aufzuzeichnen. Endes Jahres (November/Dezember) ist eine Abendveranstaltung im Literaturhaus geplant.
DR. MIRJAM HEINTZELER
Redaktion und Lektorat für Masterstudierende
Blockseminar
Die Übungsveranstaltung bietet einen Überblick über Arbeitsschwerpunkte, Methoden und Hilfsmittel im Aufgabengebiet „Lektorat und Redaktion“ und über die dafür erforderlichen persönlichen Fähigkeiten und Qualifikationen.
Als Einstieg in das Thema der Übung „Lektorat und Redaktion“ werden anhand verschiedener Texte die zentralen Aufgaben von Lektorat und Redaktion herausgearbeitet und Überschneidungen mit anderen Bereichen im Verlag und außerhalb des Verlags untersucht. Daran anschließend wird eine Übersicht über die konkreten Tätigkeiten von Lektorat und Redaktion erstellt, die intern von Verlagsangestellten oder extern von freiberuflich Tätigen ausgeübt werden. Qualifikationen und Fähigkeiten, die die Grundlagen für die erfolgreiche Lektorats- und Redaktionsarbeit bilden, werden untersucht, Möglichkeiten für die Aneignung dieser Qualifikationen benannt und berufliche Perspektiven diskutiert.
Schwerpunkt der Veranstaltung ist die praktische Arbeit an unterschiedlichen Texten mit Blick auf die konkreten Aufgaben von Redaktion und Lektorat im Verlag und als freie Dienstleistung.
DR. BARBARA HEINZIUS
Aktuelle Problemstellungen des Belletristikmarkts
Blockseminar
Wie sehr bestimmen #BookTok und Amazon-Algorithmen den Buchmarkt? Nehmen Netflix, Amazon Prime und andere Streaming-Dienste den Verlagen Leser*innen weg oder kann es hier zu Synergien kommen? Wie viel Macht haben die Endkund*innen? Gehören Sensitivity Reading und Triggerwarnungen mittlerweile zum Verlagsalltag? Ist KI eine Bedrohung für die Urheberschaft und die Kreativität oder kann sie auch positiv eingesetzt werden? Und welche Auswirkungen haben die aktuellen Entwicklungen auf die Lektorats-Akquise und die Programmplanung eines Verlags?
Auf diese Fragen sucht das interaktive Blockseminar Antworten im Spannungsfeld von Theorie und Praxis. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Aufgaben des Lektorats, wobei auch die Schnittstellen zu den anderen Verlagsabteilungen betrachtet werden.
JÜRGEN HOSEMANN
Lektorat in der Praxis
Blockseminar
In dieser Übung soll die Arbeit im Lektorat eines Buchverlags
erläutert und anhand konkreter Aufgaben erfahrbar werden: Wie findet
man geeignete Manuskripte und wie beurteilt man Literatur? Wie sieht die
Arbeit am Text aus und wie arbeitet man mit Autorinnen und Autoren
zusammen? Wie schreibt man ein Gutachten zu einem Manuskript und wie
einen Klappentext? Und nicht zuletzt: Wie sieht die kaufmännische
Kalkulation eines Buchprojekts aus und wie ein Verlagsvertrag?
CHRISTOPHER KLIMESCH
Schnelle Schätze, strahlend Licht: Kreation und Markenführung im Buchmarketing
Blockseminar
Gute Bücher geben Halt, gute Werbung eine einladende Hand...
Am Ende dieses Seminars stehen Erkenntnisse zu folgenden Fragen:
• Was heißt und braucht es, um in der Buchbranche „kreativ” (tätig) zu sein?
• Wie unterscheiden sich bzw. spielen Marke, Marketing, Werbung und/oder PR in der Praxis zusammen?
• Anhand welcher Prozesse entstehen erfolgreiche Buch-Kampagnen und Werbemittel?
• Was und wann braucht es gute Kreation - und was/wann klare Markenführung?
• Wird dies alles durch KI grundlegend verändert – und wie?
Mit Einblicken und Anekdoten aus dem Firmenalltag sowie Übungsbeispielen seziert das Seminar in Theorie und Praxis die großen gelebten Eckpfeiler modernen Buchmarketings. Christopher Klimesch ist diplomierter Medienwissenschaftler und Marketingstratege mit über 15-jähriger Agentur-, Selbständigen- und Unternehmenserfahrung. Derzeit leitet er bei Deutschlands größter Publikumsverlagsgruppe Penguin Random House ein neunköpfiges Dienstleister- und Kompetenz-Team aus Projektmanagern, Textern- und Grafikern.
CHRISTINE KLUGE
Einführung in die Programmplanung
Blockseminar
Die Buchbranche unterliegt einem starken Wandel. Insbesondere im Ratgeberbereich sind Internet mit social media und Webinaren, Zeitschriften und auch live-Formate eine große Konkurrenz. Titel zu verlegen, die die Zielgruppe begeistern, ist anspruchsvoller denn je.
Doch trotz zahlreicher kostenloser Inhalte gibt es noch immer noch gedruckte Bestseller in diesem Marktsegment.
- Wo suche ich nach innovativen neuen Ideen für erfolgreiche Ratgeber?
- Welche Themen interessieren meine Zielgruppe und wie müssen diese aufbereitet sein?
- USPs – was muss ein Ratgeber mitbringen, um am Markt Erfolg zu haben?
- Wie finde ich die richtigen Autoren?
- Von der Idee bis zum Buch – Wie sieht ein Projekt- und Zeitplan aus?
Mit diesen Inhalten beschäftigt sich das Seminar ganz praxisbezogen. Wir werden in kleineren Gruppen konkrete Titel- und Programmplanung für unterschiedliche thematische Schwerpunkte erarbeiten.
SILKE KORDS
Programmgestaltung im erzählenden Kinder- und Jugendbuch
Blockseminar
Die Planung eines erfolgreichen Kinder- und Jugendbuchprogramms erfordert strategisches Denken und Flexibilität. Außerdem gilt es schwer kalkulierbare Trendwellen zu berücksichtigen, die der Titelplatzierung innerhalb eines Programmes vorausgehen.
Druckauflagen sinken, die Konkurrenz auf dem Print-Markt sowie auf dem Digitalen Markt steigt. Immer mehr Verlage ergänzen ihr Buchprogramm mit digitalen Produkten. Inwieweit diese Formate in klassischen Verlagsprogrammen berücksichtigt werden ist sehr unterschiedlich und unterliegt ständigem Wandel. Nach einem kurzen Überblick zum aktuellen Status Quo auf dem Kinder- und Jugendbuchmarkt zu diesem Thema werden Perspektiven für die Programmgestaltung von Morgen diskutiert.
Außerdem soll an konkreten Beispielen herausgearbeitet werden, welchen Marktbewegungen das erzählende Kinder- und Jugendbuch (Alter 8 – 14) aktuell unterworfen ist. Darauf aufbauend dürfen die Teilnehmer in kleinen Workshops für die Zukunft tragfähige Methoden der Programmplanung entwerfen.
Ziel des Seminars ist es ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Fragen sich Programmgestalter im Bereich des Kinder- und Jugendbuchs stellen und welche Wege Verlage beschreiten können, um weiterhin erfolgsversprechend Titel im Markt zu platzieren.
DR. WOLFGANG LENT
Urheber- und Medienrecht für Verlage
Mo 8-10 Uhr
Welche Rechte haben Autorinnen und Autoren? Was regeln Buchverträge? Gilt die Buchpreisbindung auch für E-Books? Und was ist mit Menschen, die als Urbilder von Romanfiguren verwendet werden – ist das zulässig? Diese und viele weitere Rechtsfragen spielen in der Verlags- und Medienpraxis eine große Rolle. Die Lehrveranstaltung bietet anhand von Übungsfällen und ausführlichen Studienunterlagen eine Einführung in das buchspezifische Urheber- und Medienrecht. Sie gibt den Studierenden Hilfestellungen für eine spätere Verlagsarbeit, vermittelt aber auch rechtliches Basiswissen für freie Tätigkeiten in der Verlags- und Medienbranche. Die Lehrveranstaltung gliedert sich in zwei Teile:
Teil A: Urheberrecht
- Geschützte Werke, Leistungsschutzrechte, Schutzdauer
- Urheberpersönlichkeitsrecht und wirtschaftliche Verwertungsrechte
- Schranken des Urheberrechts
- Buchverträge (Urhebervertragsrecht)
- Verwertungsgesellschaften
Teil B: Medienrecht
- Kunstfreiheit, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und andere Publikationsfreiheiten
- Persönlichkeitsrechte, z.B. Schutz von Persönlichkeitssphären, Schutz der Ehre und Recht am eigenen Bild
- Abwägung zwischen Publikationsfreiheiten und Persönlichkeitsrechten, Beachtung publizistischer Sorgfaltspflichten bei Buchpublikationen
- Bücher und Jugendmedienschutz
- Buchtitelschutz, Buchpreisbindung und Rechtsfragen der Buchwerbung
ANNETTE MAAS
Einblicke in den internationalen Buchmarkt
Blockseminar
Immer wieder sind die Bestsellerlisten länderübergreifend angefüllt mit Titeln wie: BECOMING, FIRE AND FURY INSIDE THE TRUMP WHITE HOUSE, SEVEN DAYS, VERITY, FEEL-GOOD PRODUCTIVITY.
Wie weit ist die Globalisierung der nationalen Buchmärkte fortgeschritten? Verschwimmen die Grenzen schon so stark, dass die Verlage die Buchtitel für ihre lokalen Märkte nicht mal mehr übersetzen?
Die Übung gibt Einblicke in die internationale Verlagslandschaft unter Berücksichtigung der Besonderheit des Kulturgutes Buch und des Lizenzgeschäftes.
SEBASTIAN MANGOLD
Digitalisierungstechniken und ihr Einsatz
Mi 16-18 Uhr
Die Übung vermittelt in sieben zweistündigen Sitzungen (Beginn 30.04.) Prozesse und Technologien zur Erstellung digitaler Abbilder analoger Kulturobjekte. Ziel der Überführung in die digitale Form ist neben der Bestandssicherung eine erweiterte Präsentation und Nutzung dieser Objekte. Beleuchtet werden die Einzelteile eines Digitalisats sowie Standards und Formate, die langfristige Verfügbarkeit und Interoperabilität gewährleisten sollen. Metadatenmanagement sowie inhaltliche Erschließung und Strukturierung der Objekte werden exemplarisch vorgestellt. Praxisnahe Einblicke, Beispiele und konkrete Anwendungen stehen im Vordergrund. Zudem werden Digitalisierungsstrategien von Kultur- und Gedächtnisinstitutionen (GLAM) verglichen und ihre Auswirkungen diskutiert.
MICHAEL MICHALEK
Internationales Lizenzgeschäft
Di 16-18 Uhr
Was sind Hauptrechte, Nebenrechte, was ist eine Sublizenz, was bedeutet 50:50 oder 70:30 und warum sind diese Begriffe bei der Arbeit mit Lizenzen absolut wichtig?
Die Übung „Einführung in die nationale und internationale Lizenzarbeit” soll Einblicke in die verschiedensten Methoden für die Arbeit mit Lizenzen bei der Verwertung von Urheberrechten bieten. Dies sowohl von Verlagsseite aus, als auch von Seiten einer Literaturagentur oder durch Autor:innen direkt.
Neben der sehr wichtigen rechtlichen Perspektive – worauf basiert die Lizenzarbeit rechtlich – werden auch Vorgehensweisen für Angebot und Verkauf sowie die Themen Netzwerke in der Publishing Industrie, Sprachkenntnisse, die Rolle von Buchmessen als Umschlagsplätze für Rechte und das immer wichtiger werdende Thema nachhaltige Lizenzarbeit angesprochen.
Die Übung wird von Markus Michalek, Literaturagent in der Münchner Literaturagentur AVA International GmbH gehalten.
DR. HELEN MÜLLER
Buchmarkt- und Leseforschung / Marktforschung
Mi 12-14 Uhr
DR. HELEN MÜLLER
Geschichte und Techniken des Holzschnittverfahrens
Di 10-12 Uhr
DR. HELEN MÜLLER
Buchcover
Fr 10-12 Uhr
DR. HELEN MÜLLER
Technische Aspekte der Herstellung
Di 8-10 Uhr und Mi 8-10 Uhr
Wie wird ein Text zum Buch? Für welchen Text ist welche Publikationsform sinnvoll? Wie soll ein Buch gestaltet und gesetzt sein, auf welches Papier soll es gedruckt und wie soll es gebunden werden? Mit diesen Fragen befasst sich die Herstellungsabteilung im Verlag im Hinblick auf Kostenkalkulation und Koordination der verlagsinternen und –externen Arbeitsschritte.
Im Seminar sollen Grundbegriffe aus Satz und Typographie, Papierherstellung und Drucktechnik sowie der Buchbindeverfahren in zwei Schritten erarbeitet werden, zum einen aus der Lektüre von Sachtexten, zum anderen in praktischen Übungen.
Bitte bringen Sie zur ersten Sitzung zwei Bücher mit, die auseinandergenommen werden können: ein gebundenes Buch und ein Taschenbuch.
DR. HELEN MÜLLER
Lektürekurs 2 - Lektürekurs zu buchwissenschaftlichen Forschungstexten
Fr 8-10 Uhr
THOMAS MONTASSER
Literaturagenturen - Dichtung und Wahrheit
Blockseminar
Der Kurs führt ein in die Welt der Literaturagenturen, die ja nur Insidern des Literaturbetriebs geläufig ist. Dabei werden Aufgaben, Funktions- und Wirkungsweisen einer literarischen Agentur gezeigt. Desweiteren werden Einfluss, Möglichkeiten und Grenzen einer Agentur deutlich gemacht sowie die praktischen Aspekte der Zusammenarbeit mit Autoren, Verlagen und internationalen Partnern erklärt. Der Kurs gewährt einen Blick in das Innenleben von Agenturen und zeigt ihre Rolle im Literaturbetrieb.
THOMAS NARR
Erfolg mit schönen Büchern! Spannendes aus der farbigen Print- und digitalen Medienproduktion
Do 16-18 Uhr
- Tradition und Moderne: Grundlagen der Buchherstellung, Nachhaltigkeit und Kundennutzen
- Die digitale Druckvorstufe: Der Weg zum perfekten Print- und Digitalprodukt
- Papier, die richtige Auswahl, Trends und Infos zu Qualität und Nachhaltigkeit
- Druck und Bindung: So bunt wie das Leben
- Publishing Tools: 1. Media-Asset-Management System für Verlage (censhare) und 2. tredition das Self-Publishing Tool für Junge Büchermacher*innen
- eBooks & Selfpublishing // Ladenpreis & Marge: Verkaufspreis und Gewinn berechnen
Thesenpapiere, Zusammenfassung, Fragen
Termine und Agenda:
- 8.05.2025 / 16:00 Uhr: Tradition und Moderne: Grundlagen der Buchherstellung, Nachhaltigkeit und Kundennutzen
- 15.05.2025 / 16:00 Uhr: Die digitale Druckvorstufe: Der Weg zum perfekten Print- und Digitalprodukt
- 22.05.2025 / 16:00 Uhr: Papier, die richtige Auswahl, Trends und Infos zu Qualität und Nachhaltigkeit
- 5.06.2025 / 16:00 Uhr: Druck und Bindung: So bunt wie das Leben
- 12.06.2025 / 16:00 Uhr: Publishing Tools: 1. Media-Asset-Management System für Verlage (censhare) und 2. tredition das Self-Publishing Tool für Junge Büchermacher*innen
- 3.07.2025 / 16:00 Uhr: eBooks & Selfpublishing // Ladenpreis & Marge: Verkaufspreis und Gewinn berechnen
- 10.07.2025 / 16:00 Uhr: Thesenpapiere, Zusammenfassung, Fragen
DR. MARION PREUß
Chancen und Herausforderungen auf dem populären Sachbuchmarkt
Blockseminar
Die Publikationen von Sachbuchverlagen sind mehr denn je an den
gesellschaftlichen und politischen Wandel gebunden. Die
Herausforderungen wachsen beständig, sie bieten aber auch Chancen: Das
betrifft nicht nur die Programmplanung im Lektorat, die flexibel und
manchmal kurzfristig auf aktuelle Entwicklungen und Debatten reagieren,
dabei Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit im Auge behalten muss.
Auch andere Abteilungen wie Vertrieb, Presse und Marketing sind
gefragt, immer individueller und findiger zu sein, sei es in Bezug auf
Ansprache von Kunden, auf Covergestaltung oder Social-Media-Auftritt.
Anhand kurzer Einführungen mit Beispielen werden in dieser Übung die
einzelnen Schritte der Verlagsarbeit – von der Themenakquise bis hin
zum Verkauf – erklärt, mithilfe von Aufgabenstellungen praktisch
durchgespielt, Risiken und Chancen diskutiert. Die zum Bestehen
notwendige Fallstudie soll auf Basis dieser Szenarien und Denkmodelle
geschrieben werden.
RENATE SCHÖNBECK
Audiomarkt im Wandel: Erfolgsrezepte und Vermarktungsstrategien für Hörbücher, Audio Originals und Podcasts
Blockseminar
Ob Hörbücher, Hörspiele, Audio Originals oder Podcasts - der Audiomarkt boomt weltweit und bietet eine Vielfalt an spannenden Formaten und Vermarktungsmodellen. Die CD-Verkäufe sind dabei in den letzten Jahren stetig zurückgegangen, während der Downloadmarkt kontinuierlich gewachsen ist, angetrieben von Audible und neuen Formaten im Kindermarkt wie z.B. den Tonieboxen. Parallel entstand der Streamingmarkt bei Spotify, Bookbeat, Apple Music, Deezer, Audiothek u.v.a. Und jetzt mischt auch noch KI den Markt auf. Wird sie zum Gamechanger in diesem faszinierend dynamischen Markt?
Gemeinsam analysieren wir die beliebtesten Genres, die erfolgreichsten Player und die unterschiedlichen Vermarktungsstrategien in den jeweiligen Märkten. Welche Erfolgsrezepte stecken hinter den bekanntesten Formaten? Welche Möglichkeiten der Monetarisierung von Podcasts und Audio Originals gibt es?
Die abschließende Aufgabe für die Seminarteilnehmer:innen besteht in der Erstellung eines eigenen Konzepts für ein Hörbuch oder Podcastformat.
MARTIN THIERER
Das Kunstbuch
Mi 18-20 Uhr
Das verlegerische Vorgehen im Bereich des Kunstbuchs unterscheidet sich teils deutlich von den Anforderungen und Strategien in der Belletristik oder dem wissenschaftlichen Verlagswesen, zudem eröffnen sich zusätzliche Aufgabengebiete und Berufsfelder.
Alle Komponenten einer erfolgreichen Verlagswirtschaft - von der Programmplanung und Finanzierung über die Vertragsgestaltung, Rechteklärung und Herstellung bis hin zu internationalen Koproduktionen und Vertriebswegen - sollen in dieser Veranstaltung unter dem speziellen Aspekt Kunstbuch vorgestellt und analysiert werden. Anhand von praktischen Beispielen werden die notwendigen Schritte erläutert, vom Konzept bis zum fertigen Buch.
PROF. DR. ERIKA THOMALLA
Open Access. Entwicklungen, Herausforderungen und Chancen
Mo 18-20 Uhr Online über Zoom
Seit der Budapest Open Access Initiative im Jahr 2002, die erstmals das Ziel formulierte, wissenschaftliche Forschungsergebnisse frei zugänglich zu machen, hat sich Open Access zu einem zentralen Bestandteil des wissenschaftlichen Publizierens entwickelt. Die Ringvorlesung will vor diesem Hintergrund einen umfassenden Einblick in die Entwicklung, die unterschiedlichen Formen, Herausforderungen und Chancen von Open Access geben. Dabei setzt die VL drei Schwerpunkte, die unterschiedliche Akteure und Institutionen fokussieren: 1. Verlage und Buchhandel, 2. Bibliotheken und 3. Forschungseinrichtungen sowie Förderinstitutionen und deren Formate.
Durch Vorträge von Expertinnen und Experten diesen drei Feldern sollen die Studierenden in einem ersten Schritt die historischen Entwicklungen im Bereich Open Access, unterschiedliche Modelle, Förderformate und Abkommen auf nationaler, europäischer und weltweiter Ebene kennen. Die Teilnehmenden erhalten Einblicke, wie sich die involvierten Institutionen zu den rechtlichen, technischen, wissenschaftlichen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen verhalten: Inwiefern etwa Verlage neue Publikations- und Finanzierungsmodelle entwickeln, welche Infrastrukturen und Repositorien in Bibliotheken benötigt werden, inwiefern Förderinstitutionen und Universitäten Open Access ermöglichen und fördern. Trägt Open Access einerseits zu einer größeren Verbreitung und Verfügbarkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse, zur erhöhten Sichtbarkeit und Zitationshäufigkeit von Publikationen sowie zur Transparenz und Nachvollziehbarkeit von Forschungsergebnissen bei, so gibt es andererseits weiterhin ungeklärte urheberrechtliche, ökonomische und infrastrukturelle Hürden, die in einer teilweise vehement geführten Debatte zum Ausdruck kommen. Innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft werden überdies Fragen der Qualitätssicherung diskutiert.
Die Vorlesung will nicht nur einen weitreichenden Überblick zum Status quo der Entwicklungen im Bereich Open Access sowie der aktuellen Debattenlage darüber geben, sondern auch den Blick auf die Zukunft richten, Perspektiven und Lösungsmodelle diskutieren.
PROF. DR. ERIKA THOMALLA
Schreibschulen / Autorenausbildung
Mo 14-16 Uhr
Juli Zeh, Leif Randt, Ronja von Rönne und Kim l‘Horizon – sie alle haben an einer Universität „Kreatives Schreiben“ studiert. Heute zählen einschlägige Institute zu den wichtigsten Orten, an denen Verlage neue Debütautor:innen entdecken, auch wenn sie im Feuilleton und in der Germanistik zumeist mit Ablehnung betrachtet und bislang kaum erforscht wurden: Sind Ausbildungsstätten für Autor:innen im englischsprachigen Raum schon seit vielen Jahrzehnten etabliert, bestand im deutschen Sprachraum lange Skepsis gegenüber einer vermeintlich genormten „Institutsprosa“. Das Seminar untersucht die Geschichte des Kreativen Schreibens und setzt dabei drei Schwerpunkte: Neben der Vorgeschichte in den USA werden das Deutsche Literaturinstitut Leipzig (und dessen Vorgänger, das 1955 gegründete DDR-Literaturinstitut), der Studiengang „Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus“ in Hildesheim sowie der Studiengang „Sprachkunst“ an der Universität für Angewandte Kunst Wien in den Blick genommen. Darüber hinaus sollen auch theoretisch-methodische Fragen sowie Debatten um die Qualität und die soziale Struktur von Schreibstudiengängen diskutiert werden. Ggf. wird eine Exkursion in eines der einschlägigen Archive stattfinden, um gemeinsam Materialien zur Geschichte der Studiengänge sichten zu können.
PROF. DR. ERIKA THOMALLA
Aktuelle Forschungsfragen
Di 12-14 Uhr
Das Kolloquium richtet sich an BA-Student/innen, die ihre Bachelorarbeit schreiben. In der Veranstaltung erarbeiten die Teilnehmer/innen in Rücksprache mit dem Betreuer eine Präsentation ihrer Arbeit und stellen diese den Kollegi/innen zur Diskussion. Außerdem werden wichtige buchwissenschaftliche Neuerscheinungen gemeinsam besprochen.
PROF. DR. ERIKA THOMALLA
Oberseminar für MA-Studierende (MA Verlagspraxis, MA Buch- und Medienforschung)
Di 12-14 Uhr
Das Oberseminar wendet sich an die Abschlusskandidat*innen des MA Verlagspraxis und des MA Buch- und Medienforschung, die ihre Masterarbeit verfassen wollen. Im Seminar werden die Themen der MA-Arbeiten präsentiert und zur Diskussion gestellt.
NINA VOGEL
Praxisseminar Marketing in Buchverlagen
Blockseminar
Wie erreichen und begeistern wir potenzielle Leser*innen für unsere Bücher? Was zeichnet die moderne Customer Journey aus und welche Maßnahmen greifen an den jeweiligen Touchpoints? In diesem Seminar werden zentrale Bereiche des Buch-Marketings vorgestellt und mittels zahlreicher Beispiele aus der Praxis anschaulich verdeutlicht. Kanäle wie Außenwerbung, Direktmarketing sowie TV- oder Podcast-Werbung werden ebenso beleuchtet wie die weitreichenden Möglichkeiten und neuen Entwicklungen im digitalen Marketing. Integriert werden zudem Aspekte des Handelsmarketings. Kernfrage wird sein, wie sich die einzelnen Kanäle und Aktivitäten im Sinne eines Gesamtkonzeptes am besten vernetzen lassen, um ihre volle Wirkung entlang des Kaufentscheidungsprozesses zu entfalten. Anhand von Fallbeispielen werden kreative Marketingkampagnen gemeinsam entwickelt und diskutiert.
FRANZISKA WILLBOLD
Schlüsselqualifikation Informationskompetenz I
Mi 14-15 Uhr und Mi 15-16 Uhr
BETTINA WÖRGÖTTER
Lektorat in der Praxis
Blockseminar
Akquise, Redaktion, Autorenbetreuung, Vertragsverhandlung, Kalkulation, Promotion ... In dieser Übung soll nicht nur theoretisch gezeigt und verdeutlicht werden, wie der tatsächliche Arbeitsalltag im Lektorat (Buchverlag) aussieht, sondern es werden auch ganz konkrete Aufgaben des Lektorats erarbeitet und erprobt. Vom Verfassen eines Gutachtens über die Erfindung von Titelvorschlägen und Coverideen bis hin zur Produktion eines Vorschautextes und zur Vorstellung eines Buches in der Vertreterkonferenz.