Zentrum für Buchwissenschaften
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Lehrveranstaltungen Wintersemester 2017 / 2018

PD Dr. Patrick Andrist

Kodikologie und mittelalterliche Buchgeschichte: eine Einführung am Beispiel der Bibel und anderer von Hand geschriebener Bücher

Di 10 - 12 Uhr

Die materiellen Aspekte der handgeschriebenen Bücher der Antike und des Mittelalters funktionieren wie eine Sprache, die die Benutzer auch über die Geschichte des Buches und dessen soziale Dimensionen informieren.
Dieser Kurs, der sich vor allem an fortgeschrittene Studierende in geisteswissenschaftlichen oder theologischen Fächern wendet, bietet eine systematische Einführung in die Hauptelemente dieser „Sprache“:
- Buchformen (Rolle, Wachstafel, Codex)
- Schreibstoffe (Papyrus, Pergament, Papier inkl. Wasserzeichenkunde)
- Buchstruktur (Lagen, Lagenzeichen, -herstellung, Produktionseinheiten, Strukturelle Kodikologie)
- Architektur der Seite (Layout, Instrumente, Liniierungstypen und -systeme)
- Einband (die unterschiedlichen Grundtechniken).
Der Unterricht sowie die praktischen Übungen erfolgen anhand von Faksimiles und digitalisierter Handschiften. Einzelne Handschriften werden in der Bayerischen Staatsbibliothek im Original besichtigt. Es sollen nicht nur Handschriften der Bibel untersucht werden, sondern auch andere Texte der Antike und des Mittelalters, je nach Fachinteresse der Teilnehmenden.


Regina Denk
E-Publishing

14-tägig, Di 18 - 20 Uhr

Die Digitale Entwicklung verwandelt die lange geordnete Verlagswelt in einen Dschungel der Möglichkeiten: viele Chancen, viele Gefahren, vor allem viel unbekanntes Terrain. Gewohnte Strukturen und Kundenbedürfnisse verändern sich meist schneller als die dahinterliegenden Prozesse angepasst werden können, neue Produkte und Player drängen in den Markt und bringen ihre eigene Dynamik mit sich. Dieses Seminar beschäftigt sich mit der sich verändernden Welt des nicht-mehr-nur-gedruckten Wortes. Welche Möglichkeiten bieten sich für Verlage und Autoren, Inhalte zu verbreiten und zu monetarisieren? Wie lassen sich erfolgreiche Produkte gestalten, was müssen sie können und worin bestehen die Unterschiede zum Print? Ein Blick auf innovative Geschäftsmodelle, Wertschöpfungsketten, Produktformen und –strategien im Bereich des digitalen Verlegens


Ulrich Deurer
Marketing und Vertrieb für Buchverlage

Blockseminar

Das Seminar vermittelt aus der Sicht von Publikumsverlagen Grundlagen von Marketing und Vertrieb im Buchmarkt. Unter Berücksichtigung der aktuellen Marksituation im Handel mit Büchern (digital und Print) werden Vertriebswege beleuchtet, Kalkulation und optimale Preis- und Auflagenfindung sowie die die gesamte Organisation der Produkterstellung behandelt. Außerdem werden die Kommunikationsstrukturen innerhalb des Verlags und nach außen in Bezug auf die Handelspartner im Sinne eines optimalen Marketings und Vertriebs dargestellt. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.


Bernhard Fetsch
Methodische Grundlagen des Verlagsmanagements

Blockseminar

Was bedeutet Verlagsmanagement angesichts der Umbrüche der letzten Jahre, teils auch nur Monate? Wie „managt“ man einen Verlag? Was bedeutet hier Führung und Unternehmertum? Was sind die Teilbereiche des Verlagswesens? Welche Sparten - auch jenseits des Buchbereiches - sollte man dabei vor Augen haben? Und welchen Einfluss hat speziell die Digitalisierung auf Geschäftsmodelle, Inhalte und Produktform? Im Praxisblock werden use cases zur Bearbeitung stehen, anhand derer die erworbenen Kenntnisse aus Marketing & Vertrieb, zur Digitalisierung, über Wertschöpfungsstrukturen sowie die methodischen Grundlagen der gängigsten Analysemodelle angewandt und vertieft werden. Zusätzlich zu diesen Inhalten wird ein vorgeschalteter Tag zum Grundlagenwissen Verlagswesen & Buchhandel angeboten. Hier werden Marktdaten, relevantes Wissen zu Vertriebs-, Bestell- und Lieferwege sowie Grundlagen von A wie Auslieferung bis Z wie Zwischenbuchhandel behandelt. Ob zur Auffrischung oder als erstes Lernen – die Teilnahme an diesem Tag wird allen Seminarteilnehmern dringend empfohlen.


PD Dr. Gustv Frank
Bild-Erzählungen: Von Calot bis Comic

Do 14 - 16 Uhr

Bild-Erzählungen und Bilder-Erzählungen bereiten der Erzählforschung noch immer große Schwierigkeiten. Ihre Prägung durch die Literaturwissenschaft hat eine Ausrichtung an erzählenden Texten zur Folge gehabt und ausschließlich linguistisch beschreibbare Erzählverfahren (discours) ins Zentrum gerückt. Die kulturelle Spannung/Spaltung zwischen Text und ‘visueller Kultur’, die hier auf die Narratologie durchschlägt, wollen wir anhand der ersten, ausschließlich als Graphic Novel eingereichten Dissertation erörtern: Nick Sousanis: Unflattening. Harvard University Press 2015. Visuelle Erzählungen mit (supplementär, komplementär) und ohne Text-Elemente (autonom) stellen die Narratolgie vor ganz neue Herausforderungen: visuelle Erzählverfahren (linearsequentiell, quersequentiell) und vor allem auch die damit erzählte Geschichte (histoire) sind angemessen zu beschreiben, analysieren und interpretieren. Dabei haben Erzählungen in einem Bild und Folgen und Bildern eine lange Tradition. Indem das Seminar dieser Traditionslinie folgt, werden die komplexen Varianten des Collagen-Romans, des Comics und der Graphic Novel als historische Entfaltung von Möglichkeiten leichter verständlich. Nach einer Einführung in die visuelle Narratologie werden wichtige historische Stationen buchstäblich in den Blick genommen: beginnend mit Beispielen der Emblematik über Jacques Calots Les misères de la guerre aus dem Barock, William Hogarths modern moral subjects aus der Aufklärung, Francisco de Goya: Los Caprichos (https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Los_Caprichos_(Museo_del_Prado_set)?uselang=de) und E.T.A. Hoffmanns Prinzessin Brambilla aus der Romantik, Heinrich Hoffmanns Lustige Geschichten und drollige Bilder aus dem Biedermeier, Wilhelm Buschs Max und Moritz (http://www.deutschestextarchiv.de/book/show/busch_max_1865) aus dem Realismus bis hin zu Max Ernsts La femme 100 têtes, Peter Weiss’ Der Schatten des Körpers des Kutschers, Superhelden-Comics und Comics (nach Absprache), Art Spiegelmans Maus und anderen. Die Bereitschaft, sich mit Bildern und Kunstgeschichte auseinanderzusetzen und eines der behandelten Beispiele zu betreuen, wird vorausgesetzt


PD Dr. Johannes Frimmel
Oberseminar für MA-Studierende

Di 12 - 14 Uhr

Das Oberseminar wendet sich an Abschlusskandidat/innen des MA Verlagspraxis und des MA Buch- und Medienforschung, die ihre Masterarbeit verfassen wollen. Im Seminar werden die Themen der MA-Arbeiten präsentiert und zur Diskussion gestellt. Begleitend wird mit allen Studierenden ein wissenschaftliches Exposé der MA-Arbeit entwickelt und intensiv besprochen.


PD Dr. Johannes Frimmel
Der Verleger

Mi 16 - 18 Uhr

Die Lehrveranstaltung möchte den Wandel des Verlegerberufs im 20. Jahrhundert untersuchen. Historische Marksteine wie der Industrie- und Kulturverlag in Kaiserreich und Weimarer Republik, das Verhalten von Verlegern in der NS-Zeit sowie die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen in der Nachkriegszeit werden besonders in das Blickfeld genommen und anhand ausgewählter Verlagsgeschichten und Autor-Verleger-Briefwechsel diskutiert. Schließlich wird auch die Frage gestellt, wie die heutigen Konzernverlage und die Digitalisierung den Beruf des Verlegers verändern.


PD Dr. Johannes Frimmel
Grundkurs Buchwissenschaft

Di 14 - 16 Uhr

Der Grundkurs vermittelt eine Einführung in die verschiedenen Themenbereiche der Buchwissenschaft. Behandelt wird neben Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens. unter anderem „Das Buch und seine Materialität“, „Das Buch im Verlag“ und „Das Buch und die Leser“.


Frank Griesheimer
Das Kinder- und Jugendbuch aus Produzentensicht - ein Praxisseminar

Blockseminar

Muss man selber schreiben, um ein guter Verlagsmensch zu sein? Keineswegs. Aber schaden kann es nicht, auch mal in die Rolle eines Autors geschlüpft zu sein - und sei es für die kurze Dauer eines BuWi-Praxisseminars. Die Kinder- und Jugendliteratur ist keineswegs „die kleine Schwester“ der „großen“ Literatur, sondern ein eigenständiges literarisches System mit eigenen Traditionen und ästhetischen Regeln. Und nebenbei ein bedeutendes Segment des Buchmarkts. Der literarische Wert und der kommerzielle Erfolg eines Werks hängen dabei stark von Zeitgeist und Marktgesetzen ab. Aber auch von einem geglückten Lektorat und der Fähigkeit der Verlagsmitarbeiter, sich in ihre Autoren hineinzuversetzen. In diesem Blockseminar geht es um das Konzipieren, Begutachten und Lektorieren von Texten. Grundlage werden eigene Projektentwürfe und Textproben der Teilnehmer sein - gemäß dem Grundsatz des Kreativen Schreibens, wonach der handwerkliche Anteil am literarischen Schreiben erlernbar ist und das Analysieren eigener Texte einen wesentlichen Erkenntnisschritt darstellt. Anhand der eingereichten Exposés und Textauszüge geht es um Aspekte wie Erzählperspektive, Spannungsbögen und sprachliche Mittel, aber auch um Besonderheiten des Schreibens für Kinder und Jugendliche zwischen Mainstream und Literarizität. Erwünscht ist das Verfassen eines Exposés (1-3 Seiten) und einer Textprobe (ca. 5 Seiten) zu einem realistischen oder fantastischen Kinder- oder Jugendbuch. Abgabe ist 3 Wochen vor dem ersten Seminarblock. Aus den eingereichten Texten wird ein Reader zusammengestellt, der von allen Teilnehmern zu Seminarbeginn gelesen sein sollte.


Prof. Dr. Christine Haug
Das Verlagskontor im 18. und 19. Jahrhundert im deutschen Verlagsgewerbe

Do 10 - 12 Uhr

In einem Verlagskontor schrieben Verleger um 1800 bis zu 40.000 Geschäftsbriefe, die vor dem Hintergrund der fortschreitenden Professionalisierung des Verlagsgewerbes einem fortschreitenden Normierungsprozess unterlagen. Das Verlagskontor entwickelte sich zu einem „Navigationszentrum“ eines Verlags und die Anordnung von Schreibpult, Ablagesystemen, Papieren, etc. erfolgte nach reinen Effizienzkriterien. Die buchhändlerischen Geschäftsbriefe wurden schrittweise von Formularen abgelöst, die nur noch ausgefüllt werden mussten. Diese Formen von Beschleunigungs- und Standardisierungsprozessen in Verlagskontoren gilt es im 18. und 19. Jahrhundert genauer anzuschauen. Die Geschichte des Verlagskontors ist zugleich eine Geschichte der Büroorganisation und des Papiers, das in allen Formaten und Varianten, ob gefalzt oder gefaltet, im Zentrum der kaufmännischen Organisation steht.


Prof. Dr. Christine Haug
Bestseller – Longseller – Kultbücher

Di 14 - 16 Uhr

Wie kreiert man Bestseller, Longseller oder Kultbücher? Was versteht man unter Kultbuch? Was ist ein Bestseller? Worin bestehen ihre Unterschiede? Im Lektürekurs lesen und diskutieren wir einschlägige theorieorientierte Texte, die sich um eine begriffliche Einfassung und die Entwicklung von Kriterien bemühen, aber auch eine kleine Auswahl von vorgeblichen Bestsellern und Kultbücher.


Prof. Dr. Christine Haug
Entwicklung des Buchhandels- und Verlagsgewerbes von den seinen Anfängen um 1500 bis zu den Nachkriegsjahren 1950/1960er Jahren

Mo 10 - 12 Uhr

Die Grundlagen-Vorlesung führt in die Geschichte des Buchhandels und Verlagsgewerbes von den Anfängen des Buchdrucks bis in die Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein. Es werden die politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen des Buchhandels und Verlagsgewerbes entfaltet und wichtige Kausal- und Wechselwirkungen herausgearbeitet. Im Fokus stehen Paradigmenwechsel, Medienwandel, Innovationsschübe und Modernisierungsprozesse in Herstellung und Vertrieb, die Entfaltung von neuen Geschäftsmodellen und Abrechnungssystemen, die Entwicklung von urheberrechtlichen Fragestellungen sowie die Herausbildung von buchhändlerischen Nebenmärkten (u.a. Kolportage-, Bahnhofs- und Warenhausbuchhandlungen im 19. Jahrhundert). Eine wichtige Zäsur für Buchhandel und Verlagswesen waren der Erste und Zweite Weltkrieg und die Einwirkung des Nationalsozialismus auf den Literaturbetrieb.


Prof. Dr. Christine Haug
Oberseminar für MA-Studierende

Di 14 - 16 Uhr

Im Oberseminar werden die Erarbeitung einer wissenschaftlichen Fragestellung und ihre Bearbeitung mit verschiedenen methodischen Herangehensweisen behandelt; die Teilnehmer/innen haben die Gelegenheit ihre MA-Arbeiten zu präsentieren und zur Diskussion zu stellen. Außerdem werden die Kriterien für die Erstellung eines aussagekräftigen wissenschaftlichen Exposés besprochen. Die Anfertigung eines wissenschaftlichen Exposés ist obligatorisch und dieses bietet eine wichtige Grundlage für die spätere Einleitung in die Masterarbeit.


Irene Held
Verkaufen im Sortiment

Mi 18 - 20 Uhr

Der Kurs gibt eine Einführung in den Sortimentsbuchhandel mit dem Schwerpunkt Verkauf. Es werden alle Formen und Modelle und deren Anforderungen erläutern, Warenwirtschaftssysteme und Barsortimente werden auch berücksichtigt.


Dr. Harald Henzler
Lesen in der Infosphäre

Blockseminar

Luciano Floridi sieht in der 4. Revolution einen fundamentalen Wandel im Umgang mit Informationen in unserer Gesellschaft. Wenn Softwareprogramm Informationen intelligenter, schneller und besser verarbeiten können, dann unterscheidet sich der Mensch zwar nach wie vor vom Affen, aber er gerät im Vergleich zu Computern ins Hintertreffen. Und es verändert die Art der Informationsaufbereitung, -vermittlung und -speicherung. Aber was bedeutet das für Medienunternehmen? In diesem Seminar wird am Beispiel einer neuen Plattform zum kollaborativen Lesen gezeigt, - wie sich das Lesen durch neue Werkzeuge verändern kann - wie Geschäftsmodelle im digitalen Raum entwickelt werden - wie Medienunternehmen darauf reagieren können.


Fabian Kern
Chancen und Herausforderungen im Online-Vertrieb von Büchern, eBooks und anderen Verlagsprodukten

Blockseminar

Online-Handel und eCommerce haben seit dem Durchbruch des Internet die Wirtschaft so sehr verändert, dass kaum eine Rahmenbedingung des ökonomischen Handelns unberührt geblieben ist. Auch der Buchhandel ist, wenn auch mit gewissem Zeitverzug gegenüber anderen Branchen, von diesen tiefgreifenden Umwälzungen betroffen – denn neben einem neuen Vertriebsweg entwickeln sich auch zahlreiche neue Konkurrenten, die das Geschäftsmodell der Branche grundlegend verändern. Stellt die Online-Welt den traditionellen Buchhandel in Frage? Oder stehen wir vor einer Transformation, die am Ende mehr Chancen als Gefahren bietet? Im Seminar wollen wir diesen Fragen anhand eines aktuellen Blicks in den Markt diskutieren, unter anderem mit folgenden Aspekten:

  • Rahmenbedingungen des Online-Buchhandels: neue Konkurrenten, neue Chancen
  • eBooks als zentraler Faktor: Digitales Lesen vs. Online-Verkauf von Print-Titeln
  • Internationale Player und deutsche Plattformen: Who is who in der Online-Welt
  • Vermarktung im Web: neue Channels, neue Herausforderungen
  • Discoverability: Sichtbarkeit und Reichweite als die neue Währung

Christine Knödler
Kinder- und Jugendliteraturkritik – Formen, Konzepte, Anwendung

Blockseminar

Jährlich fluten bis zu 9.000 Neuerscheinungen der Kinder- und Jugendliteratur (KJL) den Buchmarkt. Auswahl und Orientierung sind wichtiger denn je, ein kritischer Diskurs kann Trends und Entwicklungen begleiten und erwachsene Vermittler wie jugendliche Zielgruppe erreichen. Dabei stellen sich folgende Fragen: Was will, was kann, was soll Literaturkritik im Allgemeinen und KJL-Kritik im Besonderen leisten? Sind Rezensent/innen Dienstleister und Vermittler oder fordern und fördern sie selbst bestimmtes, kritisches Lesen? Wie objektiv kann Kritik sein? Wo und in welcher Form kommt sie vor? Wie schreibt man überhaupt Kritiken? Zur Beantwortung dieser Fragen werden theoretische Standpunkte, Formen und Foren vorgestellt und journalistisches Schreiben im spezifischen Kontext der Kritik praktiziert.
Ein Einblick in redaktionelle Arbeit wie Recherche, Titel- und Themenfindung, Redigieren etc. gehört genauso zur Zielsetzung der Übung wie ein Einblick in den derzeitigen Stand der KJL und deren Kritik.
Und: Es wird gelesen und geschrieben. Primärliteratur, Kritiken, eigene Texte. Denn Kritik heißt immer auch Vergleichen, Einordnen, Bewerten. Im besten Fall wird die Übung zu einer Schule des Lesens und des Schreibens – und zwar des eigenen Lesens und Schreibens wie das der anderen. Wer das übt wird in Zukunft involvierter und kompetenter lesen, schauen, bewerten, schreiben. Das ist, in welchem Bereich auch immer der spätere Arbeitsplatz sein wird, ein Gewinn. Gäste wie Münchner Illustrator/innen und Journalisten-Kolleg/innen ermöglichen zudem einen Blick hinter die Kulissen und beantworten spezifische Fragen wie: Wie bewertet man Bilder? Wie Bilderbücher? Wie schreibt man fürs Radio etc. Voraussetzung für die Teilnahme an der Übung sind Zeit und Lust fürs und am Lesen und Schreiben.


Andreas Kurzal
Digital Marketing: Ein Blick hinter den digitalen Angeboten

Blockseminar

Das Marketing der „alten Schule“ tritt im Jahr 2017 mehr und mehr in den Hintergrund. Im Zeitalter der Digitalisierung haben Marketeer zunehmend die Aufgabe, das Potenzial neuer Technologien zu nutzen: Es gilt, durch kreative, effiziente Marketingstrategien und unter Einsatz digitaler Marketinginstrumente erfolgreicher zu sein und die Möglichkeiten in der Kommunikation mit den Zielgruppen, die sich durch die Digitalisierung neu ergeben, nachhaltig zu nutzen.
Doch was ist Digitales Marketing überhaupt? Und wie kann Markt- und Werbepsychologie als ganz wesentlicher Bereich der Wirtschaftspsychologie an der Schnittstelle zwischen Markt und Unternehmen positiv auf das Konsumverhalten einwirken? Die Übung beantwortet u.a. die Fragen „Wie werden Kaufentscheidungen getroffen?“, „Wie werden Werbebotschaften wahrgenommen und welche Kaufimpulse lösen diese aus?“ oder „Welche Emotionen erleben Kunden an welchen Touchpoints?“ und „Wie entsteht Zufriedenheit?“ Den angemeldeten Teilnehmer/-innen werden vorab Unterlagen bereitgestellt, die mit verschiedenen Aufgabenstellungen für die ideale Ausgestaltung des Wochenendseminars verbunden sind.


Dr. Wolfgang Lent / Dr. Konstantin Wegner
Urheber- und Medienrecht für Verlage

Do 18 - 20 Uhr

Welche Rechte hat ein Autor? Was steht in einem Verlagsvertrag? Welche Bildrechte sind beim Abdruck und bei der Online-Publikation von Fotos zu beachten? Diese und andere Fragen spielen in der Verlags- und Medienpraxis eine große Rolle. Die Lehrveranstaltung bietet anhand von Übungsfällen und Beispielen eine Einführung in die entsprechenden Rechtsgrundlagen. Sie gibt Hilfestellungen für die spätere Verlagsarbeit, vermittelt aber auch rechtliches Basiswissen für freie Tätigkeiten in der Verlags- und Medienbranche. Die Lehrveranstaltung gliedert sich in zwei Teile:
Teil A: Urheberrecht

  • Geschützte Werke, Leistungsschutzrechte, Schutzdauer
  • Urheberschaft, Urheberpersönlichkeitsrechte und wirtschaftliche Verwertungsrechte
  • Schranken des Urheberrechts
  • Typische Verträge (z.B. Verlagsvertrag, Übersetzervertrag, Lizenzvertrag)

Teil B: Presserecht und Persönlichkeitsrecht

  • Meinungsfreiheit, Informationsfreiheit, Pressefreiheit
  • Fallgruppen des allgemeinen Persönlichkeitsrechts (z.B. Recht am eigenen Bild, Schutz der Intim- und Privatsphäre)

Dr. Agnès Lucas-Schloetter
Urheberrecht für Geisteswissenschaftler

Fr 10 - 12 Uhr


Julian Manzel
Wie Technologie Nutzerverhalten und Medienkonsum verändert

Do 18 - 20 Uhr

Smartphones und Tablets werden immer stärker zu den zentralen Geräten jeglicher Mediennutzung. Die verschiedenen Mediengattungen rücken dichter aneinander. Der Wechsel zu einem anderen Medium ist nur noch einen Klick entfernt. Der Kampf zwischen den Mediengattungen um das Zeitbudget der Nutzer wird zunehmend stärker. Welchen Einfluss hat dies auf die Buchbranche und das Lesen allgemein. Was bedeutet der Aufstieg von Social Media in diesem Kontext. Welche Herausforderungen ergeben sich für die Buchbranche? Ziel des Seminars ist es, den Blick über den Tellerrand zu wagen und ein Gefühl für die Veränderung der Mediennutzung insgesamt zu entwickeln. Welche Trends gibt es in anderen Mediengattungen? Was davon lässt sich auf den Buchmarkt übertragen? Was nicht? Wie stark ist der Wettbewerb zwischen den Mediengattungen, wenn es um die gleiche Geschichte geht? Im Seminar werden wir diese und weitere Fragestellungen diskutieren, aktuelle Fallbeispiele betrachten und mögliche Auswirkungen auf die Buchbranche analysieren.


Laura Mokrohs
Revolution 1918/19 – Die Räte und ihre Medien

Blockseminar

„Wir brauchen den Frühling, den Wahn und den Rausch und die Tollheit, wir brauchen – wieder und wieder – die Revolution, wir brauchen den Dichter.“ (Gustav Landauer, 1919) 2018 jährt sich die Revolution von 1918/19, aus diesem aktuellen Anlass wollen wir auch im Seminar einen Blick auf die Ereignisse vor hundert Jahren werfen. Im November 1918 spitze sich die politische Lage in Bayern zu, am Abend des 7. Novembers kam es in München zur Revolution. Am 8. November proklamierte Kur Eisner den Freistaats Bayern, die Monarchie war beendet. Literaten und Journalisten spielten bei den revolutionären Umbrüchen eine zentrale Rolle, wichtige Akteure waren etwa Kurt Eisner, Gustav Landauer, Erich Mühsam, Ernst Toller oder Oskar Maria Graf. Im Seminar werden wir besonders die publizistischen Seite der Revolution analysieren. Untersucht werden sollen die Medien der Revolution, Flugblätter und Zeitschriften, wie Erich Mühsams „Kain“ oder die „Süddeutsche Freiheit“. Das Seminar findet als Blockveranstaltungen an den angegeben Terminen in der Monacensia im Hildebrandhaus (Maria-Theresia-Straße 23) statt. Dort bietet sich die Möglichkeit zur Arbeit an Archivalien und Originaldokumenten.


Laura Mokrohs / Stefan Salamonsberger
Aktuelle Forschungsfragen

Mi 14 - 16 Uhr

Das Forschungsseminar richtet sich an BA-Buchwissenschaftler, die ihre Abschlussarbeit vorbereiten. In diesem Seminar werden Forschungsthemen, Methodik und Aufbau der Arbeiten erörtert, wobei die Teilnehmer die wissenschaftlichen Exposés für angemeldete Abschlussthemen zur Diskussion stellen.


Nicola Meier
Presse und Öffentlichkeitsarbeit

Blockseminar


Dr. Andreas Meyer / Tom Erben
Marke und Marketing in Zeiten der Digitalisierung

Blockseminar

Die Buchindustrie befindet sich in einem Umstrukturierungsprozess, der nicht nur die bisherigen Wertschöpfungs-Modelle, sondern die Identität der Branche als solche in Frage stellt. Treiber dieses Prozesses sind – in der öffentlichen Diskussion gerne vergessen – die Leser und ihre stark veränderten Bedürfnisse und technischen Möglichkeiten.
Das Seminar bezieht sich auf aktuelle Fragen des Marketingmix und der Markenführung:

  • Wie sehen die zentralen Elemente des „digitalen Marketingmix“ aus?
  • Veränderung des Absatzmarketing: „Point of Sales goes digital“ – werden Verlage zu Händlern, und wenn ja, was bedeutet das?
  • Veränderung der Marketingkommunikation: wie lassen sich welche Zielgruppen in Zukunft optimal ansprechen?
  • Welche Bedeutung hat das Thema „Marke“ zukünftig im Buchmarkt - zunehmend ohne physisch-haptische Produkte?
  • Welche neuen Chancen bietet “digitale Markenführung“ – und wie kann dennoch eine Einbindung des Sortimentsbuchhandels aussehen?

Methodik: Praktische Übungen und Analysen anhand konkreter Beispiele und Case Studies bestimmen die Arbeit im Seminar.


Manfred Musch
Digitaler Führerschein für Philolog_inn_en

Blockseminar

Der Digitale Führerschein für Philolog_inn_en verfolgt das Ziel, Studierenden der Literaturwissenschaft und verwandter Disziplinen fachorientiertes IT-Wissen zu vermitteln. Im Mittelpunkt stehen dabei Fragestellungen und Vorgehensweisen, die dem Bereich der ›Digital Humanities‹ zugerechnet werden können – und weniger Auseinandersetzungen mit speziellen Softwareangeboten (wobei freilich die praktische Übungskomponente keineswegs zu kurz kommen soll!). Die Lehrveranstaltung ist in zwei Kurse mit in sich geschlossenen thematischen Schwerpunkten aufgeteilt. Im ersten Kurs steht der Komplex der elektronisch-digitalen (Internet-)Edition im Fokus unserer Aufmerksamkeit, gefolgt von einer Einführung in Grundlagen der Webpublikation unter Nutzung einer Webentwicklungsumgebung; im zweiten Kurs beschäftigen wir uns schwerpunktmäßig mit grundlegenden Techniken der fachspezifischen Internet- und Datenbankrecherche sowie des wissenschaftlichen Arbeitens, insbesondere mit Blick und Bezug auf Fragen der Literatur- und Wissensverwaltung, aber auch des wissenschaftlich orientierten Umgangs mit einer Textverarbeitung. Verwendete Software: Firefox, Eclipse/Aptana, Zotero, LibreOffice


Michael Muselmann
Verlagsmanagement

Blockseminar


Stefan Salamonsberger
Inside the mind of a Buchkäufer - Vom Suchen und Finden einer Zielgruppe

Mi 12 - 14 Uhr


Stefan Salamonsberger
Planen, Befragen, Auswerten: Methoden der empirischen Sozialforschung

Mo 14 - 16 Uhr

Ergebnisse von empirischen Befragungen und Studien bestimmen, welche Waren und Dienstleitungen angeboten werden, sie beeinflussen mit dem dargebotenen Meinungsbild Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Im Buchmarkt geben sie Auskunft über Trends, Tendenzen, Käufer, Leser und dem ökonomischen Nutzwert eines Marktteilnehmers und sie somit Grundlage für strategische Entscheidungen. Grundlegende Kenntnisse der Methoden der empirischen Sozialforschung werden daher nicht nur benötigt, um eigene (empirische) Untersuchungen erfolgreich durchführen zu können. Sie sind auch erforderlich, um die Ergebnisse anderer empirischer Forschung rezipieren, interpretieren und kritisch betrachten zu können. Inwieweit können wir Forschungsergebnissen in den Medien oder in wissenschaftlichen Studien glauben? Welches Forschungsdesign ist für den Untersuchungsgegenstand angemessen? Wie werden Daten erhoben und ausgewertet? Welche Gütekriterien gilt es zu beachten? Das Seminar vermittelt einen allgemeinen Überblick über gängige Methoden empirischer Sozialforschung und ihren theoretischen Hintergrund. Der Fokus liegt dabei auf dem Spektrum buchwissenschaftlicher Fragestellungen und Forschungsfelder. Die Studierende sollen in der Lage sein, empirische Untersuchungen nachzuvollziehen und kritisch zu hinterfragen sowie eigenen Forschungsfragen nachzugehen und theoretische Annahmen zu überprüfen.


Dr. Jürgen Schechler
BWL in der Verlagspraxis

Mi 8 - 10 Uhr

Das Seminar wendet sich an fortgeschrittene Studenten mit großem Interesse an Fragen der Betriebswirtschaft. In der Kürze der Zeit können aus den BWL-Funktionsbereichen nur spezifische Ausschnitte der gesamten Betriebswirtschaftslehre behandelt werden (u.a. Führung, Planung, Controlling, Marketing). Auf die reale Verlagswelt zugeschnittene Konzepte, Modelle und Systematiken werden besprochen und anschließend im Hinblick auf folgende Fragen diskutiert:

  • Welche betriebswirtschaftlichen Konzepte werden in der Verlagspraxis wie (pragmatisch) angewendet?
  • Wie sehen Abläufe und Verantwortungsbereiche aus?
  • Können damit zufriedenstellende Ergebnisse erzielt werden?

Rossi Schreiber
Verkaufen im Sortiment

Mi 12 - 14 Uhr

Gastredner aus der Praxis stellen ihre speziellen Ansätze und Tätigkeitsfelder vor und beantworten Fragen. Wir hören z.B. einen der weltweit wichtigsten Literaturagenten, einen Experten für Modernes Antiquariat (verantwortlich für Restauflagen aus über 40 Verlagen), einen Nischenverleger, eine Social Media-Managerin, den Betreiber eines großen Online-Portals in der Verlagswelt und andere. Ziel der Veranstaltung ist es, interessante Bereiche der Branche in konkreten Fallbeispielen vorzustellen.


Sabine Schulz
Big Data - Small Data: Marktforschung mit kleinem Budget

Blockseminar

Big Data – Kundendaten ohne Ende. Je mehr davon, desto besser und glaubwürdiger! Ist das wirklich notwendig? Oder kann Marktforschung auch mit kleinem Budget valide Ergebnisse liefern? In diesem Seminar lernen Sie unterschiedliche Methoden in Theorie und Praxis kennen, die sich schnell in den Verlagsalltag integrieren lassen. Produktideen und Konzepte können während des Entstehungsprozesses laufend bei der Zielgruppe abgefragt und getestet werden. Das führt zu mehr Sicherheit in der Produktentwicklung. Entscheidungsgremien werden leichter überzeugt und der Kostenaufwand bleibt in einem überschaubaren Rahmen.
Programm
Warum überhaupt Marktforschung?
Big Data - jeder spricht davon...
Small Data – kann man den Ergebnissen wirklich trauen?
Zielgruppen zum Anfassen Marktforschungsmethoden mit Bordmitteln
Gruppenübungen


Patrick Tümmers
Anforderungen an die Lesetypografie

Mo 10 - 12 Uhr

Medien vermitteln ihre Botschaften vor allem durch Bilder, durch Schrift und auch durch Töne. Die Anforderungen an die Mediengestaltung sind dabei nicht nur dem wandelnden Zeitgeist unterworfen, auch der technische Wandel stellt permanent neue Herausforderungen.
Die Fragen an die Typografie und speziell an die Lesetypografie sind, trotz des technischen Wandels, seit dem 15 Jh. nahezu die gleichen geblieben. Es haben sich im Laufe von Jahrhunderten Gesetzmäßigkeiten der Lesbarkeit und Leseführung gebildet, gegen die man nicht ungestraft verstoßen darf und die wir in dem Kurs durch Typografie-Sensibilisierung kennenlernen wollen.