Zentrum für Buchwissenschaften
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Lehrveranstaltungen Wintersemester 2020 / 2021

Anmeldung für alle buchwissenschaftlichen Veranstaltungen ausschließlich über LSF!

Hier sind auch sämtliche Räume und Einzeltermine zu den Veranstaltungen angegeben.
Belegungsfristen beachten!!

 

 

Regina Denk
Markt- und Werbepsychologie mit Blick auf Verlag, Handel und Endkunden

Blockseminar

Wer kauft, wer verkauft, was, warum und wie am besten? Über welche Kanäle erreicht man seine Zielgruppe? Was braucht ein Produkt um einen Kauf auszulösen? Wie können Verlage, der Handel aber auch Autoren ihre Kunden steuern? Auf diese Fragen sucht das Blockseminar Antworten, die unserer modernen Welt gerecht werden. In Theorie und Praxis richtet sich der Blick auf den Buchmarkt und alle arrondierenden Verkaufsplattformen. Die Übung beleuchtet die Möglichkeiten und Grenzen der klassischen Kanäle aus Marketing und PR und zeigt neue Wege auf.


Anna-Katharina Eichler
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in Publikumsverlagen

Blockseminar

Bei über 70.000 Neuerscheinungen pro Jahr kämpfen Verlage für Ihre Bücher und Autor*innen um die größtmögliche Sichtbarkeit: im Handel, auf Werbeplätzen – und in den Rezensionsspalten der Zeitungen und Zeitschriften. Wie sieht die Zusammenarbeit zwischen Journalisten und Presseabteilung generell in Buchverlagen aus? Wie müssen Themen aufbereitet sein, damit sie bei den Journalisten ankommen? Welche Medien – neben der Tagespresse – sind besonders für Publikumsverlage relevant? Presseabteilungen sind Kommunikationsschnittstellen: extern und intern. Das Blockseminar bietet einen Überblick über die Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit rund um Bücher, schwerpunktmäßig im Bereich Belletristik und populäres Sachbuch.


Bernhard Fetsch
Verlagsmanagement

Blockseminar

Was bedeutet Verlagsmanagement angesichts der Umbrüche der letzten Jahre, teils auch nur Monate? Wie „managet“ man einen Verlag? Was bedeutet hier Führung und Unternehmertum? Was sind die Teilbereiche des Verlagswesens? Welche Sparten -auch jenseits des Buchbereiches- sollte man dabei vor Augen haben? Und welchen Einfluss hat speziell die Digitalisierung auf Geschäftsmodelle, Inhalte und Produktform? Neben diesen strategischen Fragen werden auch das Grundlagen-wissen Verlagswesen & Buchhandel aufgefrischt: Hierbei werden u.a. Marktdaten, relevantes Wissen zu Vertriebs-, Bestell- und Lieferwege sowie Grundlagen von A wie Auslieferung bis Z wie Zwischenbuchhandel behandelt. Im Praxisblock werden use cases zur Bearbeitung stehen, anhand derer die erworbenen Kenntnisse aus Marketing & Vertrieb, zur Digitalisierung, über Wertschöpfungsstrukturen sowie die methodischen Grundlagen der gängigsten Analysemodelle angewandt und vertieft werden.


PD Dr. Johannes Frimmel
Grundlagen der Buchhandels- und Verlagsgeschichte

Do 12 - 14 Uhr

Die Vorlesung bietet eine Einführung in die Geschichte des Buch- und Verlagswesens von 1450 bis zur Nachkriegszeit. Zunächst vorgestellt werden Johannes Gutenberg, der den Buchdruck mit beweglichen Lettern erfand, die Ausbreitung der neuen Technologie in Europa im 15. Jahrhundert und ihre Auswirkungen auf Humanismus und Reformation. Es folgt eine Darstellung der buchhandelsgeschichtlichen Epochen des Tausch- und Nettozeitalters und der vieldiskutierten „Leserevolution“ im Zeitalter der Aufklärung. Das anschließende Zeitalter der Industrialisierung brachte auch im Buchhandelsgewerbe technologische Neuerungen, die eine Professionalisierung der Branche und innovative neue Produkten und Vertriebswege mit sich brachten. Einen Schwerpunkt legt die Vorlesung auf die sogenannten Kulturverleger um 1900. Im Überblick wird auch die Buchhandels- und Verlagsgeschichte in der Weimarer Republik und in der NS-Zeit vorgestellt. Die Entwicklung in der Nachkriegszeit zeigt, dass diese Epoche auch verlagshistorisch keine „Stunde Null“ war. Gefragt wird in der Vorlesung abschließend danach, was das Jahr 1968 für den Buchhandel und die Verlage bedeutete.


PD Dr. Johannes Frimmel
Aktuelle Theorien und Modelle der Buchwissenschaft

Mo 16 - 20 Uhr

Um der wohlfeilen Kritik entgegenzutreten, die Buchwissenschaft ermangle methodischer Reflexion, sollen in dem Seminar verschiedene aktuelle Forschungsansätze vorgestellt werden. Dazu zählen neben sozial- und kulturhistorischen Konzepten (Martin, Darnton u.a.) und der Analytischen Druckforschung bzw. genereller dem material turn (Boghardt, Chartier, McKenzie u.a.) auch aktuelle interdisziplinäre Ansätze wie History Marketing, Kulturtransfer oder Digital Humanities, deren Anwendbarkeit für die Buchwissenschaft diskutiert wird.


PD Dr. Johannes Frimmel
Grundkurs Buchwissenschaft

Di 16 - 18 Uhr und Mi 16 - 18 Uhr

Der Grundkurs vermittelt eine Einführung in die verschiedenen Themenbereiche der Buchwissenschaft. Behandelt werden neben Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens unter anderem „Das Buch und seine Materialität“, „Das Buch im Verlag“ sowie „Das Buch und der Buchhandel“.


PD Dr. Johannes Frimmel
Aktuelle Theorien und Modelle der Buchwissenschaft

Mo 16 - 20 Uhr

Um der wohlfeilen Kritik entgegenzutreten, die Buchwissenschaft ermangle methodischer Reflexion, sollen in dem Seminar verschiedene aktuelle Forschungsansätze vorgestellt werden. Dazu zählen neben sozial- und kulturhistorischen Konzepten (Martin, Darnton u.a.) und der Analytischen Druckforschung bzw. genereller dem material turn (Boghardt, Chartier, McKenzie u.a.) auch aktuelle interdisziplinäre Ansätze wie History Marketing, Kulturtransfer oder Digital Humanities, deren Anwendbarkeit für die Buchwissenschaft diskutiert wird.


PD Dr. Johannes Frimmel 
Oberseminar für MA-Studierende

14-tägig, Mi 14 - 16 Uhr

Das Oberseminar wendet sich an Abschlusskandidat/innen des MA Verlagspraxis und des MA Buch- und Medienforschung, die ihre Masterarbeit verfassen wollen. Im Seminar werden die Themen der MA-Arbeiten präsentiert und zur Diskussion gestellt. Begleitend wird mit allen Studierenden ein wissenschaftliches Exposé der MA-Arbeit entwickelt und intensiv besprochen.


Miriam Froitzheim / Greta Wenske
Was verkauft Bücher? Marketing und Vertrieb im optimalen Zusammenspiel

14-tägig, Di 10 - 12 Uhr

Auf dem Buchmarkt tummeln sich viele Verlage mit unterschiedlichen Programmen und Zielen. Doch wie kommen die richtigen Bücher zur richtigen Zielgruppe? Hierbei spielen Marketing und Vertrieb eine wichtige Rolle. Marketing- und Vertriebsstrategien müssen optimal auf das Programm und die Kunden abgestimmt sein. Um dies zu erreichen, gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten. Neben klassischen Instrumenten, wie Buchmessen, POS Kampagnen und Verkaufsförderung erweitern digitale Marketingmaßnahmen die Reichweite und Sichtbarkeit der Verlagsprodukte.
In dieser Übung wird an konkreten Beispielen aus dem Handel gezeigt, wie Marketing und Vertrieb einander unterstützen und ergänzen und so den Umsatz von Verlag und Buchhandlung steigern. Grundkenntnisse in klassischem Handelsmarketing, in Online-Marketing, aber auch der Verkaufsförderung und Contentmarketing werden praxisnah vermittelt.


Hans-Joachim Hartmann
Methoden der BWL

14-tägig, Mi 18 - 20 Uhr

Die Veranstaltung beleuchtet die wichtigsten und grundlegendsten betriebswirtschaftlichen Aspekte im Verlagswesen. In einem breiten Spektrum werden Themen wie strategische Unternehmensführung, grundlegenden Management Theorien ebenso behandelt, wie Produkt- und Preisgestaltung, Aspekte aus dem Controlling und der Finanzierung. An Hand von praktischen Beispielen werden die jeweiligen Themen vertieft.


Prof. Dr. Christine Haug
Populäre Medien im Nationalsozialismus – Produktion und Distribution von populären Lesestoffen zwischen Förderung / Duldung und Zensur

Di 12 - 14 Uhr

Die Förderung von Massenkonsum und der Herausbildung einer Freizeit- und Vergnügungskultur (bspw. unterstützt durch die Organisation ‚Kraft durch Freude’) des NS-Systems stand in (scheinbarem) Widerspruch zur nationalsozialistischen Ideologie; die NS-Elite kultivierte den amerikanischen Lifestyle (Coca Cola, Swing-Musik, Hollywood), einen Widerspruch, den Hans-Dieter Schäfer in seinem Standardwerk als ‚gespaltenes Bewusstsein’ charakterisierte. Mit der verstärkten Bereitstellung von Quellen über das private Leben (Briefe, Tagebücher von Privatpersonen) im Nationalsozialismus erfuhr die Forschung zu den populären Medien neue Impulse. Die Produktion von Heftromanreihen korrespondierte mit der Filmindustrie, die Produktion von Walt Disney-Filmen, flankiert von populären Buchreihen, erlebten bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs eine beachtliche Konjunktur in Deutschland. Zur Zeit des Nationalsozialismus bildete sich ein professionelles und hocheffizientes Vertriebssystem in Verlag und Buchhandel heraus, an Bedeutung gewann insbesondere der bisher nur marginal erforschte ‚Werbende Buch- und Zeitschriftenhandel’. Im Fokus des Seminars stehen also die Vermarktungs- und Distributionsstrategien der sog. buchhändlerischen Nebenmärkte (u.a. Bahnhofs- und Warenhausbuchhandel, Kioskhandel, etc.).


Prof. Dr. Christine Haug
Der Buchmarkt in Westeuropa zur Zeit der Aufklärung

Do 8 - 10 Uhr

Während der Buchmarkt im deutschsprachigen Raum des 18. Jahrhundert von einer Dezentralisierung geprägt war, die Bücherballen quer durch Deutschland zahllose Grenzen und Zollstationen überwinden mussten, zeichneten sich die westeuropäischen Handelsräume durch eine Konzentration (auch) des Buchhandels in den Hauptstädten aus. Es entfaltete sich ein System von Zwischenhändlern und Kommissionären, das den europäischen Markt grenzübergreifend mit Literatur zu versorgen in der Lage. Vor dem Hintergrund der differenten wirtschaftlichen, rechtlichen und literarischen Rahmenbedingungen für die Herausbildung des Handels mit Büchern zeigten sich auch die Vorzüge des Föderalismus im deutschen Sprachraum, denkt man bspw. an die Zensurgesetzgebung. Der Fokus dieses Seminars liegt auf der vergleichenden Untersuchung der westeuropäischen literarischen Distributions- und Handelssystemen, die die unterschiedlichen Ausprägungen der Buchhandelssysteme noch bis heute prägen.


Prof. Dr. Christine Haug
Oberseminar für MA-Studierende

14-tägig, Di 14 - 16 Uhr

Das Oberseminar bietet ein Forum für die Präsentation und Diskussion der verschiedenen MA-Themen. Zunächst steht die Anfertigung eines wissenschaftlichen Exposés im Fokus, die Frage nach der Entwicklung einer Forschungsfrage, die Frage nach wissenschaftlichen Methoden, etc. Diskutiert wird über aktuelle Forschungsliteratur zu Buch- und Verlagsgeschichtsschreibung sowie zu aktuellen Problemen der Buchbranche.


Dr. Andreas Meyer / Tom Erben
Marke und Marketing in Zeiten der Digitalisierung

Blockseminar

Die Komplexität steigt: eine komplett volatile Customer Journey, unzählige Möglichkeiten des Touchpoint Managements, und: warum überhaupt Marken? Ist nicht jede Autor*in heute ihre eigene Marke? Die Buchindustrie befindet sich in einem Umstrukturierungsprozess, der nicht nur die bisherigen Wertschöpfungs-Modelle, sondern die Identität der Branche als solche in Frage stellt. Treiber dieses Prozesses sind – in der öffentlichen Diskussion gerne vergessen – die Leser*innnen und ihre stark veränderten Bedürfnisse und technischen Möglichkeiten.

Das Seminar bezieht sich auf aktuelle Fragen des Marketingmix und der Markenführung:

  • Marke im Buchmarkt: Markenlandschaft und Marken-Strategien: wo steht die Buchbranche? Chancen und Risiken der Digitalisierung
  • Kundenbeziehungen: wie verändern neue Erwartungen und Wünsche von Kunden/Lesern... Im Fokus der Strategie: Leser*innen in neuen Rollen Produktentwicklung und -marketing Marketing-Kommunikation Marke Community-Management Absatzmarketing
  • Innovationen und Best Case: welche innovativen Antworten gibt es innerhalb der Buchbranche, welche Benchmarks sind relevant im Medienmarkt?

Methodik: dieses „digitale Blockseminar” setzt auf interaktive Workshop-Tools. Praktische Übungen und Analysen anhand konkreter Beispiele und Case Studies bestimmen die Arbeit im Seminar. Katrin Burr befruchtet das Blockseminar mit ihren Erfahrungen als Markenmanagerin und Produktentwicklerin bei MairDuMont.


Stephan Kilian
Der Fachverlag im Wandel

Blockseminar

Früher war es einfach: Der (Fach-) Verlag verkauft Printprodukte und die Kommunikation mit den Kunden verlief über Print oder im direkten Gespräch. Das reicht heute nicht mehr: der Content muss in verschiedenen Medienformen und -kombinationen angeboten werden, die Kommunikation mit Kunden läuft auf verschiedensten Kanälen (von Mail bis Twitter), die Erwartungshaltung der Kunden in Bezug auf Geschwindigkeit und niedrigen Preisen steigt. Wie können (Fach-) Verlage in diesem Gemenge gute, rentable und zukunftssichere Produkte erstellen, vermarkten und vertreiben?


Stephan Kilian / Laura Ruf
Marketing, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Sach- und Fachbuchverlag

Blockseminar

«Man kann nicht nicht kommunizieren.» Das wusste schon Paul Watzlawick. Was bedeutet das für einen Verlag? Er publiziert Inhalte, von denen er möchte, dass sie möglichst viele Menschen lesen. Dafür muss er wissen, wen er wann, womit und wie erreichen kann. Journalisten möchten anders angesprochen werden und verlangen andere Materialien als Buchblogger. Inhalte müssen so aufbereitet werden, dass sie die Multiplikatoren in ihrer Art zu kommunizieren abholen und direkt für deren Zielgruppe weiterverwertet werden können. Die Übung spannt den Bogen vom Hochfeuilleton zu Instagram und hinterfragt interne und externe Kommunikationsschnittstellen. Erarbeitet werden Methoden und Strategien einer authentischen Öffentlichkeitsarbeit im Fach- und Sachbuchverlag.   Inhalt:

  • Inhalte zielgruppengerecht aufbereiten und verbreiten
  • Beziehungsarbeit im Namen der Bücher - wie baue ich meine Netzwerke auf?
  • Epos oder Infos? Unterschiedliche Textsorten in der Praxis
  • Kosten und Nutzen: Wann rentiert sich Öffentlichkeitsarbeit?

Carina Leitner
Angewandte EDV für Buchwissenschaftler/innen

Blockseminar

Der Kurs umfasst die Grundlagen für das Erstellen von Layouts. Dazu wird der Einsatz der wichtigsten Werkzeuge sowie der Umgang mit Grafiken, Bildern und Tabellen thematisiert. Import- und Exportmöglichkeiten des Programms sowie Druck- und PDF-Ausgabe sind fester Bestandteil des Kurses. Dabei stehen insbesondere für die Buchwissenschaft relevante Inhalte im Vordergrund.


Dr. Wolfgang Lent
Urheber- und Medienrecht für Verlage

14-tägig, Do 18 - 20 Uhr

Welche Rechte haben Autorinnen und Autoren? Was regeln Buchverträge? Gilt die Buchpreisbindung auch für E-Books? Und was ist mit Menschen, die als Urbilder von Romanfiguren verwendet werden – ist das zulässig? Diese und viele weitere Rechtsfragen spielen in der Verlags- und Medienpraxis eine große Rolle. Die Lehrveranstaltung bietet anhand ausführlicher Studienunterlagen eine Einführung in das buchspezifische Urheber- und Medienrecht. Sie gibt den Studierenden Hilfestellungen für eine spätere Verlagsarbeit, vermittelt aber auch rechtliches Basiswissen für freie Tätigkeiten in der Verlags- und Medienbranche. Die Lehrveranstaltung gliedert sich in zwei Teile:
Teil A: Urheberrecht

  • Geschützte Werke, Leistungsschutzrechte, Schutzdauer
  • Urheberpersönlichkeitsrecht und wirtschaftliche Verwertungsrechte
  • Schranken des Urheberrechts
  • Buchverträge (Urhebervertragsrecht)
  • Verwertungsgesellschaften

Teil B: Medienrecht

  • Kunstfreiheit, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und andere Publikationsfreiheiten
  • Persönlichkeitsrechte, z.B. Schutz von Persönlichkeitssphären, Schutz der Ehre und Recht am eigenen Bild
  • Abwägung zwischen Publikationsfreiheiten und Persönlichkeitsrechten, Beachtung publizistischer Sorgfaltspflichten bei Buchpublikationen
  • Bücher und Jugendmedienschutz
  • Buchtitelschutz, Buchpreisbindung und Rechtsfragen der Buchwerbung

Steffen Meier
Transformationsprozesse in der Buch- und Medienbranche

14-tägig, Di 18 - 20 Uhr

Digitale Transformation der Medienbranche, neue Anforderungen an Verlage bzw. die komplette Wertschöpfungskette - im Studiengang werden grundlegende Mechanismen der Transformation und Disruption untersucht und deren Auswirkungen auf die Buchbranche: Migration der Leser und Leserinnen zu anderen Unterhaltungsformen, Veränderungen der Nutzungsmodelle ("Subscription" statt Besitz), die zunehmende Konkurrenz des Handels durch Produzenten (Verlage). Im Studiengang lernen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen auch einen rein digitalen Verlag, seine Strukturen/Prozesse und Produktentwicklung kennen und entwickeln kreative Weiterentwicklungsmodelle.


Laura Mokrohs / Dr. Caroline Jessen
Antiquariatsmarkt nach 1945

Blockseminar

Das Seminar nimmt zentrale Fragestellungen der Forschung zum Antiquariatsmarkt nach 1945 in den Blick. Zu den Schwerpunkten zählen: Folgen der Enteignung und Vertreibung jüdischer Antiquare und Sammler in der NS-Zeit; zentrale Akteure (Personen und Verbände), Publikationsorgane und Ereignisse des Antiquariatsbuchhandels nach 1945; Neuorganisation des Buchmarktes; Handelsnetze (Exil); Antiquariatskataloge als Wissensspeicher.  Das Seminar wird gemeinsam von Caroline Jessen, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Deutschen Literaturarchivs Marbach im Forschungsverbund Marbach Weimar Wolfenbüttel zum Antiquariats- und Autographenhandel forscht und die Arbeitsgruppe »Provenienz« am DLA leitet, und Laura Mokrohs geleitet. In der ersten Hälfte des Seminars werden Kenntnisse zum Antiquariatsmarkt der Nachkriegszeit vermittelt. Dann soll die Arbeit mit Archivmaterial aus dem DLA Marbach (z.B. der einzigartige Bestand über 15.000 Auktions- und Antiquariatskatalogen, unikale Bestände wie die Sammlung annotierter Kataloge von Stefan Zweig, Zugangsbücher, Bestandsakten, Archivmaterial zu Antiquariaten und Sammlern), fortgesetzt werden. (Im Idealfall beinhaltet dieser Block im Januar eine 2-tägige Exkursion nach Marbach.)


Laura Mokrohs
Aktuelle Forschungsfragen

Mo 12 - 14 Uhr

Das Forschungsseminar richtet sich an alle BA-Buchwissenschaftler/innen, die ihre Abschlussarbeit vorbereiten. In diesem Seminar werden Fragen zum wissenschaftlichen Arbeiten, Forschungsthemen, Methodik und Aufbau der Arbeiten erörtert, wobei die Teilnehmer die wissenschaftlichen Exposés für angemeldete Abschlussthemen zur Diskussion stellen.


Dr. Helen Müller
Bertelsmann – Vom Buchverlag zum Medienkonzern

Di 8 - 10 Uhr

Ausgangspunkt des Seminars ist der 2012 erschienene Roman: Johann Holtrop. Abriss der Gesellschaft von Rainald Goetz. Er erzählt die Geschichte eines „abstürzenden Chefs aus der Boomzeit der späten 1990er Jahre“, die nicht zufällige Ähnlichkeiten mit dem Absturz des Ex-Manager und -Bertelsmann-Chefs Thomas Middelhoff aufweist. Ausgehend vom Roman wird anhand vom Seminar durchgeführter selbständiger Quellen- und Materialrecherchen die Geschichte eines der heute größten Medienkonzerne nachgezeichnet – zurück bis zur Gründung des C. Bertelsmann Verlags im Jahr 1835.


Dr. Helen Müller
Hörbuch versus Hörspiel. Geschichte einer medialen Ausdifferenzierung

Do 10 - 12 Uhr

Die Geschichte sowohl des Hörbuchs als auch des Hörspiels ist eng verbunden mit der Technikgeschichte (von der Schallaufzeichnung auf Wachsplatten Ende des 18. Jahrhunderts bis zum digitalen Download Anfang des 21. Jahrhunderts). Dennoch differenzieren sich beide Medien schon sehr früh so aus, dass sie ihre jeweils eigene Geschichte schreiben. Das Seminar will anhand ausgewählter Texte und Hörproben diese Geschichte(n) sowohl anhand der technisch-historischen Entwicklung beider Medien aufzeigen als auch ihre jeweiligen ästhetischen Formentwicklungen – Hörbuch vs. Hörspiel – herausarbeiten.


Dr. Helen Müller
Geschichte und Formen der Neuen Typographie

Mi 14 - 16 Uhr

Das Seminar wird sich mit der im Zuge der künstlerischen Avantgarden Anfang des 20. Jahrhunderts entstandenen Neuen bzw. Funktionalen Typographie auseinandersetzen. Wovon grenzt sie sich ab, was fordert sie - und was bleibt von ihr? Vor dem Hintergrund dieser Fragen will das Seminar zum einen ihre verschiedenen historischen Ausprägungen sowie ihre wichtigsten Vertreter (wie ihre Namensgeber László Moholy-Nagy und Jan Tschichold) in den Blick rücken. Zum anderen sollen in Detailanalysen gestalterische Konstanten und Variablen der Neuen Typographie erarbeitet werden.


Dr. Helen Müller
Positionen der Buch- und Schrifttheorie

Mi 10 - 12 Uhr

Buch und Schrift sind zentrale Bestandteile der abendländischen Kultur. Seit der Antike wird die Differenz zwischen Schrift und Sprache reflektiert und kommt dem Buch eine symbolische Funktion zu, die sich historisch wandelt. Anhand ausgewählter philosophischer, medientheoretischer, strukturalistischer sowie zeichentheoretischer Texte wird das Seminar der Frage nachgehen, welchen Theoriebildungen Buch und Schrift jeweils unterliegen?


Michael Muselmann
BWL in der Verlagspraxis

Blockseminar

In diesem Seminar geht es darum, Einblicke in den betriebswirtschaftlichen Alltag eines Verlags zu erhalten und den Umgang mit unterschiedlichen Herausforderungen zu diskutieren. Als Rahmenbedingungen werden die aktuelle Marktentwicklung und allgemeine betriebswirtschaftliche Themen im Verlag behandelt. Ein Schwerpunkt ist die Kalkulation eines Werkes und die Zusammensetzung der Produktionskosten eines Buches. Im Praxisteil des Seminars werden anhand von Case Studies verschiedene Fragen unter Berücksichtigung betriebswirtschaftlicher Aspekte bearbeitet.


Lutz Nagler
Grundlagen des Verkaufens im Buchhandel

14-tägig, Mo 10 - 12 Uhr

Die Einführung orientiert sich inhaltlich am Ausbildungsrahmen für die Berufsausbildung und verschafft einen fundierten Überblick über den Buchhandel, seine Grundlagen und Besonderheiten aus praktischer Sicht. Die Veranstaltung umfasst alle Aspekte des Handels, angefangen bei der Beschreibung der Marktteilnehmer, dem rechtlichen Rahmen der handelnden Akteure bis zu den Herausforderungen der Zukunft. Besonderes Augenmerk wird auf den notwendigen Kernkompetenz angehender BuchhändlerInnen, der Beratung und dem Verkauf, sowie der kaufmännischen Steuerung und Kontrolle im Sortiment liegen. Ein Einblick in die Warenkunde und die Buchherstellung runden die Einführung ab.


Frauke Gisela Ralf
E-Publishing

14-tägig, Do 16 - 18 Uhr

Die Übung vermittelt die Grundlagen des e-Publishing und deckt die aktuell am meisten genutzten Formen und Formate ab. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Digitalen Medien (z.B. e-books, e-journals, podcasts) und Digitalen Publikationsplattformen (z.B. IEEE Xplore, IOPscience, Scopus) sowie Open Science (z.B. Scholarly Communication Networks, Repositorien und Open Access).

Erarbeitet werden die Entwicklungen und Anwendungen von e-Publishing anhand von konkreten Beispielen, um deren Methoden zu analysieren, um Potentiale zu erkennen und um Marktmodelle zu beleuchten. Unter Erstellung von Thesenpapieren werden die jeweiligen Themen (z.B. medienspezifische Mehrwerte gegenüber Printmedien, Kino, Spiel, Rundfunk, Fernsehen) erarbeitet und diskutiert. Dabei spielt auch der eigene Umgang mit e-Publishing eine Rolle.

Nach erfolgreichem Abschluss der Übung sollten die folgenden weiterführenden Fragen zur Einordnung von e-Publishing in das Medien- und Publikationswesen im Ansatz beantwortet werden können:

Ist e-Publishing disruptiv? Handelt es sich um einen Paradigmenwechsel? Wohin entwickelt sich e-Publishing technisch, rechtlich, gesellschaftlich? Folgt auf die Digitalisierung die Digitalität?


Rossi Schreiber
Aspekte der Buchbranche

14-tägig, Mi 12 - 14 Uhr

Gastredner aus der Praxis stellen in einer Videoschalte ihre speziellen Tätigkeitsfelder, Problemkreise und Zukunftsperspektiven vor. Die Einbettung in umgebende Abläufe oder die Verortung innerhalb der Branche kommen ebenso zur Sprache wie der persönliche Werdegang und berufliche Weiterungen. Als Leistungsnachweis gilt die kurze, schriftliche Beantwortung einer auf den jeweiligen Vortrag bezogenen Frage per Email oder auf der Plattform Moodle.


Sabine Schulz
Big Data - Small Data: Marktforschung mit kleinem Budget

Blockseminar

Wie gut kennen Sie Ihre Kunden? Wo finden Sie gute Informationen zum Thema? Mit welchen Methoden lässt sich Zielgruppenforschung mit geringen Kosten betreiben? In diesem Seminar lernen Sie unterschiedliche Methoden in Theorie und Praxis kennen, die sich schnell in den Verlagsalltag integrieren lassen. Produktideen und Konzepte können während des Entstehungsprozesses laufend bei der Zielgruppe abgefragt und getestet werden. Ergänzende Studien werden ausgewertet. Das führt zu mehr Sicherheit in der Produktentwicklung. Entscheidungsgremien werden leichter überzeugt und der Kostenaufwand bleibt in einem überschaubaren Rahmen.

Programm

  • Warum überhaupt Marktforschung?
  • Big Data – was steckt dahinter?
  • Small Data – kann man den Ergebnissen wirklich trauen?
  • Praxis: Marktforschungsmethoden mit Bordmitteln
  • Medienverhalten
  • Exkurs: Datenschutz in der Marktforschung Gruppenübungen und Präsentationen

Alexander Strathern
Verlagsmanagement

Blockseminar

Die Herausforderungen an das Management eines Verlags könnten aktuell nicht größer sein: schwankende Leserzahlen, schrumpfende Verkaufsflächen im stationären Buchhandel, ein allmächtiger Internethändler, der die Rabatte diktiert, Konzerne, die die Kleinen aufkaufen und für eine Konzentration im Markt sorgen. Im Seminar soll anhand eines kleinen Verlags aufgezeigt werden, wie man sich in diesem “Haifischbecken” dennoch platzieren kann, wie eine Nischenstrategie erfolgreich realisiert werden kann und welche Strukturen in Verlagen mittlerweile angewandt werden, um schlank zu bleiben, effizient und kostensparend zu arbeiten und dennoch sichtbar werden können.


Tobias Streitferdt
Die digitale Transformation der Buchbranche

14-tägig, Di 18 - 20 Uhr

Die Digitalisierung unserer Gesellschaft macht auch vor der klassischen Buchbranche nicht halt. Durch tiefgreifende Veränderungen bei den Konsumgewohnheiten der Menschen auch im Umgang mit der Produktgruppe Buch steigt der Druck auf Verlage und Handel, nicht nur ihre bestehenden internen Prozesse und Systemlandschaften zu optimieren, sondern vor allem auch, neue Wege zu den Kunden im digitalen Raum zu finden. Dieser Kurs richtet sich an Studierende jeder Stufe und bietet einen umfassenden Einblick in die Aufgaben, der sich besonders die Verlage im Zuge der digitalen Transformation stellen müssen.
Themenbereiche des Kurses sind dabei:

  • Einführung in den digitalen Buchmarkt
  • Klassische Wertschöpfungskette unter Druck
  • Bausteine einer digitalen Strategie
  • Wege zum Kunden im digitalen Raum
    • Digitaler Vertrieb (Neue Erlösmodelle und ihre Schwierigkeiten)
    • Digitales Marketing (D2C, CRM, Marketing Automation)
    • Digitale Produktentwicklung (Customer Centricity)
  • Die Bedeutung der Metadaten
  • IT und Lektorat: Geht das zusammen?
  • Digitalisierung und kultureller Wandel: Neue Wege des Arbeitens (agile, Scrum, new work)

Patrick Tümmers
Anforderungen an die Lesetypografie

Mo 10 - 12 Uhr

Medien vermitteln ihre Botschaften vor allem durch Bilder, durch Schrift und auch durch Töne. Die Anforderungen an die Mediengestaltung sind dabei nicht nur dem wandelnden Zeitgeist unterworfen, auch der technische Wandel stellt permanent neue Herausforderungen. Die Fragen an die Typografie und speziell an die Lesetypografie sind, trotz des technischen Wandels, seit dem 15 Jh. nahezu die gleichen geblieben. Es haben sich im Laufe von Jahrhunderten Gesetzmäßigkeiten der Lesbarkeit und Leseführung gebildet, gegen die man nicht ungestraft verstoßen darf und die wir in dem Kurs durch Typografie-Sensibilisierung kennenlernen wollen.