Lehrveranstaltungen Wintersemester 2024 / 2025
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DR. DANIEL EHRMANN
Wie man ein Imperium gründet. Der Klassiker-Verlag J.F. Cotta
Mi 10-12 Uhr
Johann Friedrich Cotta (1764-1832) wurde von Zeitgenossen als der ‚Napoleon unter den Verlegern‘ bezeichnet. Tatsächlich war sein Aufstieg zum erfolgreichsten Verleger seiner Zeit ähnlich spektakulär wie der Siegeszug des französischen Kaisers: Am Ende seiner Laufbahn veröffentlichte er nicht nur Werke u.a. von Schiller, Goethe, Herder und Hölderlin, er förderte auch den Kulturkontakt mit Frankreich und betrieb mit der ‚Allgemeinen Zeitung‘ die verbreitetste Tageszeitung und mit dem ‚Morgenblatt‘ eine kaum weniger einflussreiche Zeitschrift. Außerdem war er ein erfolgreicher Politiker, der nicht zuletzt einen Zollvertrag zwischen Preußen und Württemberg zustande brachte und als bestellter Vertreter des deutschen Buchhandels am Wiener Kongress 1814/15 teilnahm. Seinen Verlag kann man als das Modell des modernen Medienimperiums betrachten. Als er 1832 starb, ging daher vielleicht die ‚Goethezeit‘ zuende, aber die ‚Cottazeit‘ noch weiter.
Im Seminar werden wir anhand von Quellen (Büchern, Briefen, Zeitschriften, Verträgen) die vielfältigen Tätigkeiten Cottas erkunden und unter Zuhilfenahme u.a. kultursoziologischer Forschung im textkulturellen Kontext des frühen 19. Jahrhunderts verorten.
Zur Einführung empfiehlt sich das Einleitungskapitel in Bernhard Fischer: Johann Friedrich Cotta. Verleger – Entrepreneur – Politiker. Göttingen 2014.
DR. DANIEL EHRMANN
Schrift. Analoge Geschichte und digitale Gegenwart einer Kulturtechnik
Mi 8-10 Uhr
Schrift ist eine der ältesten und wichtigsten Kulturtechniken, die sich indes nicht im Schreiben erschöpft. Zumindest ist das Schreiben mit der Hand nur eine Ausprägung des Gebrauchs von Schrift, nur ein Aspekt ihrer vielfältigen sozialisierenden Funktionen. Im Kolloquium soll Schrift im Anschluss an den neueren medienwissenschaftlichen Diskurs als eine ‚Kulturtechnik‘ begriffen werden, also als eine Praxis der Erzeugung und Aufrechterhaltung von Kultur. Wir werden daher die kulturell vorgeprägten Techniken der Handschrift, der Typographie und der digitale Textproduktion im Wechsel zwischen konkreten Anschauungsobjekten und theoretischen Begleittexten erkunden. Erforderlich für die Teilnahme ist lediglich die Bereitschaft zur Lektüre von theoretischen und solchen Texten, die (literarisch) ihre Herstellungsweise und Medialität reflektieren, sowie zur Reflexion der eigenen (analogen wie digitalen) Textproduktionspraxis.
Die Textgrundlage wird im Kolloquium mitgeteilt, ersten einen Einblick in das Thema gibt Sandro Zanetti: Einleitung. In: ders. (Hg.): Schreiben als Kulturtechnik. Berlin 2012, S. 7-34.
TOM ERBEN
Marke und Marketing in Zeiten der Digitalisierung
Blockseminar
Die Buchindustrie befindet sich in einem Umstrukturierungsprozess, der nicht nur die bisherigen Wertschöpfungs-Modelle, sondern die Identität der Branche als solche verändert. Treiber des Prozesses sind Leserinnnen und Leser und ihre stark veränderten Bedürfnisse durch die Digitalisierung. Die gesteigerte Komplexität einer komplett volatilen Customer Journeys bietet neben Herausforderungen auch große Chancen.
Das Seminar bezieht sich auf aktuelle Fragen des Marketingmix und der Markenführung:
- Warum überhaupt Marken? Funktion und Strategien der Markenbildung für die Buchbranche
- Wie verändern neue Erwartungen und Wünsche von Kundinnen und Käuferinnen das Produktmarketing und die Marketing-Kommunikation?
- Wie entsteht Innovation innerhalb der Buchbranche, welche Benchmarks sind relevant im Medienmarkt?
- Beziehungsaufbau statt Kaufabwicklung: Königsdisziplin Community-Management
Methodik: das Blockseminar setzt auf interaktive Workshop-Tools. Praktische Übungen und Analysen anhand konkreter Beispiele und Case Studies bestimmen die Arbeit im Seminar.
PD DR. JOHANNES FRIMMEL
Grundlagen der Buchhandels- und Verlagsgeschichte
Do 12-14 Uhr
Die Vorlesung bietet eine Einführung in die Geschichte des Buch- und Verlagswesens von 1450 bis zur Nachkriegszeit. Zunächst vorgestellt werden Johannes Gutenberg, der den Buchdruck mit beweglichen Lettern erfand, die Ausbreitung der neuen Technologie in Europa im 15. Jahrhundert und ihre Auswirkungen auf Humanismus und Reformation. Es folgt eine Darstellung der buchhandelsgeschichtlichen Epochen des Tausch- und Nettozeitalters und der vieldiskutierten „Leserevolution“ im Zeitalter der Aufklärung. Das anschließende Zeitalter der Industrialisierung brachte auch im Buchhandelsgewerbe technologische Neuerungen, die eine Professionalisierung der Branche und innovative neue Produkten und Vertriebswege mit sich brachten. Einen Schwerpunkt legt die Vorlesung auf die sogenannten Kulturverleger um 1900. Im Überblick wird auch die Buchhandels- und Verlagsgeschichte in der Weimarer Republik und in der NS-Zeit vorgestellt. Die Entwicklung in der Nachkriegszeit zeigt, dass diese Epoche auch verlagshistorisch keine „Stunde Null“ war. Gefragt wird in der Vorlesung abschließend danach, was das Jahr 1968 für den Buchhandel und die Verlage bedeutete.
PD DR. JOHANNES FRIMMEL
Grundkurs Buchwissenschaft
Di 16-18 Uhr und Mi 16 - 18 Uhr
Der Grundkurs vermittelt eine Einführung in die verschiedenen Themenbereiche der Buchwissenschaft. Behandelt werden neben Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens unter anderem „Das Buch und seine Materialität“, „Das Buch im Verlag“ sowie „Das Buch und der Buchhandel“. Weiters werden aktuelle Themen in der Buchbranche diskutiert.
PD DR. JOHANNES FRIMMEL
Oberseminar für MA-Studierende
14-tägig, Mi 14-16 Uhr
Das Oberseminar wendet sich an Abschlusskandidat/innen des MA Verlagspraxis und des MA Buch- und Medienforschung, die ihre Masterarbeit verfassen wollen. Im Seminar werden die Themen der MA-Arbeiten präsentiert und zur Diskussion gestellt. Begleitend wird mit allen Studierenden ein wissenschaftliches Exposé der MA-Arbeit entwickelt und intensiv besprochen.
PD DR. JOHANNES FRIMMEL
Aktuelle Forschungsfragen
14-tägig, Mi 14-16 Uhr
Das Kolloquium richtet sich an BA-Student/innen, die ihre Bachelorarbeit schreiben. In der Veranstaltung erarbeiten die Teilnehmer/innen in Rücksprache mit dem Betreuer eine Präsentation ihrer Arbeit und stellen diese den Kollegi/innen zur Diskussion. Außerdem werden wichtige buchwissenschaftliche Neuerscheinungen gemeinsam besprochen.
PD DR. JOHANNES FRIMMEL
Nachhaltigkeit. Geschichte und Gegenwart eines Themas in der Branche
Blockseminar
Mit einer gewissen Verspätung widmet sich die Buchbranche seit einigen Jahren intensiv dem Thema Nachhaltigkeit. Dies betrifft nicht nur das Papier, mit seinem immensen Ressourcenverbrauch der „Elefant im Raum“, sondern praktisch alle Unternehmensbereiche - von der Logistik über den Energieverbrauch bis zu sozialen und ökonomischen Fragen in Unternehmen. Demgegenüber stehen wirtschaftliche Probleme und zunehmender Kostendruck. In dem Seminar wollen wir am Beispiel einiger Verlage und Druckereien verschiedene Aspekte und Praxiskonzepte der Umsetzung von Nachhaltigkeit in Unternehmen der Buchbranche diskutieren. Zugleich
werden Methoden der Umweltgeschichte vorgestellt und ihre Anwendung auf aktuelle und verlagsgeschichtliche Fragen erprobt.
MIRIAM FROITZHEIM / GRETA WENSKE
Was verkauft Bücher? Marketing und Vertrieb im optimalen Zusammenspiel
Blockseminar
Das Angebot an Novitäten wächst jedes Jahr. Doch wie finden die
Bücher zur richtigen Zielgruppe?
Hierbei spielen Marketing und Vertrieb eine wichtige Rolle: Marketing-
und
Vertriebsstrategien müssen optimal auf Programm, Kunden und
Vertriebskanäle abgestimmt sein.
Um dies zu erreichen, gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten: neben
klassischen Instrumenten, wie Buchmessen, POS-Kampagnen und
Verkaufsförderung erhöhen digitale Marketingmaßnahmen die
Reichweite und Sichtbarkeit der Verlagsprodukte.
In dieser Übung wird an konkreten Beispielen aus dem Handel gezeigt,
wie Marketing und Vertrieb einander unterstützen und ergänzen und so
den Umsatz von Verlag und Buchhandlung steigern. Grundkenntnisse in
klassischem Handelsmarketing, in Online-Marketing, aber auch der
Verkaufsförderung und Content-Marketing, sowie der Einfluss von KI
werden praxisnah vermittelt.
JOHANNA GRADL
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
14-tägig, Di 18-20 Uhr
DR. MICHAEL GÜNTHER
Managementstrategien für Buchverlage
14-tägig, Do 14-16 Uhr
Verlage entstehen, Verlage vergehen. Der Buchmarkt befindet sich in einem starken strukturellen Wandel: Wie sehen die Konzepte junger Verlage aus? Was machen Verlage richtig, die sich schon lange erfolgreich behaupten? Warum verschwinden andere von der Bildfläche?
Für Erfolg wie für Misserfolg sind meist die Strategien in diesen Bereichen verantwortlich: Marketing, Vertrieb, kaufmännische Verwaltung, Programm.
Doch was ist überhaupt verlegerischer „Erfolg“: Ist es das Ökonomische, das Renommee, der kulturelle Beitrag?
Wir analysieren zusammen Sachbuch-, Ratgeber-,Kinderbuch- und Belletristikverlage, die seit Jahrzehnten mit demselben Geschäftsmodell bestehen, andere, die radikal das Managementmodell gewechselt haben, die Entwicklung renommierter Verlage als Imprint in großen Verlagsgruppen, eine Neugründung mit Fokussierung auf Social Media und Eigenvertrieb. Die Liste der Beispiele ist offen – Vorschläge der StudentInnen sind willkommen.
Wichtiges Ziel der Übung ist, Strategien herauszuarbeiten, mit denen populäre Buchverlage erfolgversprechend in die nahe Zukunft geführt und auch neue Buchverlage verheißungsvoll gegründet werden können.
HANS-JOACHIM HARTMANN
BWL in der Verlagspraxis
14-tägig, Mi 18-20 Uhr
Die Veranstaltung beleuchtet die wichtigsten und grundlegendsten betriebswirtschaftlichen Aspekte im Verlagswesen.
In einem breiten Spektrum werden Themen wie strategische Unternehmensführung, grundlegenden Management Theorien ebenso behandelt, wie Produkt- und Preisgestaltung, Aspekte aus dem Controlling und der Finanzierung.
An Hand von praktischen Beispielen werden die jeweiligen Themen vertieft.
PROF.DR. CHRISTINE HAUG
Oberseminar für MA-Studierende
14-tägig, Di 10-12 Uhr
Das Oberseminar begleitet die Entstehung von Masterarbeiten. Die Erstellung eines kleinen wissenschaftlichen Exposees zur eigenen Masterarbeit ist obligatorisch (wird aber nicht bewertet); das Exposé wird intensiv im Oberseminar besprochen. Jede/jeder hat die Möglichkeit, sein MAA-Thema zu präsentieren und kritisch zu diskutieren. Ergänzend zur Masterarbeit wird das Oberseminar mit der Anfertigung einer wissenschaftlichen Rezension abgeschlossen, die bewertet wird.
PROF.DR. CHRISTINE HAUG
Aktuelle Forschungsfragen
14-tägig, Di 10-12 Uhr
Das Kolloquium richtet sich an BA-Student/innen, die ihre Bachelorarbeit schreiben. In der Veranstaltung erarbeiten die Teilnehmer/innen in Rücksprache mit dem Betreuer eine Präsentation ihrer Arbeit und stellen diese den Kollegi/innen zur Diskussion. Außerdem werden wichtige buchwissenschaftliche Neuerscheinungen gemeinsam besprochen.
LEA KUBENECK
Druck machen: Grundkenntnisse inDesign für Buchwissenschaftler:innen
Blockseminar
In diesem Blockseminar werden Grundkenntnisse für das Erstellen von Druckerzeugnissen, wie beispielsweise Broschüren, Flyern oder Magazinen vermittelt. Dabei steht der Prozess von der Formatfindung über die Gestaltung bis zur Erstellung von Druckdaten im Vordergrund. Mithilfe der Adobe-Software inDesign werden Texte professionell formatiert, der Umgang mit Grafiken, Bildern und Tabellen thematisiert und, anhand von für die Buchwissenschaft relevanten Inhalten, beispielhafte praktische Übungen durchgeführt. Ziel des Blockseminars ist es, ein Grundverständnis für die Anwendungsbereiche des Programms zu entwickeln und den Umgang mit seinen wichtigsten Werkzeugen zu erlernen.
DR. WOLFGANG LENT
Urheber- und Medienrecht für Verlage
14-tägig, Mo 8-10 Uhr
Welche Rechte haben Autorinnen und Autoren? Was regeln Buchverträge? Gilt die Buchpreisbindung auch für E-Books? Und was ist mit Menschen, die als Urbilder von Romanfiguren verwendet werden – ist das zulässig? Diese und viele weitere Rechtsfragen spielen in der Verlags- und Medienpraxis eine große Rolle. Die Lehrveranstaltung bietet anhand ausführlicher Studienunterlagen eine Einführung in das buchspezifische Urheber- und Medienrecht. Sie gibt den Studierenden Hilfestellungen für eine spätere Verlagsarbeit, vermittelt aber auch rechtliches Basiswissen für freie Tätigkeiten in der Verlags- und Medienbranche. Die Lehrveranstaltung gliedert sich in zwei Teile:
Teil A: Urheberrecht
● Geschützte Werke, Leistungsschutzrechte, Schutzdauer
● Urheberpersönlichkeitsrecht und wirtschaftliche Verwertungsrechte
● Schranken des Urheberrechts
● Buchverträge (Urhebervertragsrecht)
● Verwertungsgesellschaften
Teil B: Medienrecht
● Kunstfreiheit, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und andere Publikationsfreiheiten
● Persönlichkeitsrechte, z.B. Schutz von Persönlichkeitssphären, Schutz der Ehre und Recht am eigenen Bild
● Abwägung zwischen Publikationsfreiheiten und Persönlichkeitsrechten, Beachtung publizistischer Sorgfaltspflichten bei Buchpublikationen
● Bücher und Jugendmedienschutz
● Buchtitelschutz, Buchpreisbindung und Rechtsfragen der Buchwerbung
STEFFEN MEIER
Transformationsprozesse in der Buch- und Medienbranche
Blockseminar
Digitale Transformation der Medienbranche, neue Anforderungen an Verlage bzw. die komplette Wertschöpfungskette - im Studiengang werden grundlegende Mechanismen der Transformation und Disruption untersucht und deren Auswirkungen auf die Buchbranche: Migration der Leser und Leserinnen zu anderen Unterhaltungsformen, Veränderungen der Nutzungsmodelle (”Subscription” statt Besitz), die zunehmende Konkurrenz des Handels durch Produzenten (Verlage). Im Studiengang lernen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen auch einen rein digitalen Verlag, seine Strukturen/Prozesse und Produktentwicklung kennen und entwickeln kreative Weiterentwicklungsmodelle.
DR. HELEN MÜLLER
Geschichte und Unternehmensstrukturen deutscher Verlags- und Medienkonzerne
Mi 16-18 Uhr
Die Penguin Random House Verlagsgruppe ist heute als ein Unternehmensbereich von Bertelsmann unter dem Dach von Penguin Random House der größte Verlagskonzern Deutschlands mit einem Umsatz von über 300 Mio. Euro (Börsenblatt, März 2024). Wie entstand dieser Medienzusammenschluss zur weltweit größten und erfolgreichsten Publikumsverlagsgruppe? Welche Unternehmen waren/sind beteiligt? Welche Unternehmensstrukturen und -strategien wurden/werden jeweils implementiert und verfolgt? Ziel des Seminars ist es, anhand von eigenständigen Recherchen und ausgewählten Textlektüren Zusammenhänge sowie Unterschiede zwischen traditionellem Unternehmertum und New Management u. a. am Beispiel von Bertelsmann herauszuarbeiten.
DR. HELEN MÜLLER
Theorien und Methoden der empirischen Sozialforschung
Mi 10-12 Uhr und Di 8-10 Uhr
Das Seminar vermittelt einen allgemeinen Überblick über gängige Methoden empirischer Sozialforschung und ihre theoretischen Hintergründe. Der Fokus liegt dabei auf dem Spektrum buchwissenschaftlicher Fragestellungen und Forschungsfelder. Ziel des Seminares ist es, empirische Untersuchungen nachvollziehen und kritisch hinterfragen zu können sowie eigene Forschungsfragen formulieren und theoretische Annahmen überprüfen zu können.
DR. HELEN MÜLLER
Das Buch in der Planwirtschaft. Der Buchmarkt in der DDR von 1949 - 1989
Fr 8-10 Uhr
Der Buchmarkt hat sich im geteilten Deutschland sehr unterschiedlich entwickelt. Wenngleich bei der Umgestaltung des Buchhandels kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges die Alliierten zunächst das gleiche Ziel der Entnazifzierung und damit der strengen Kontrolle des Buch- und Pressewesens verfolgt haben, wird in der SBZ sehr schnell die Zentralisierung des Buchmarktes vorangetrieben, die mit planwirtschaftlichen Maßnahmen Hand- in Hand gegangen ist.
Ziel des Seminars ist es, anhand intensiver Textarbeit mit Forschungstexten sowohl den Prozess der Zentralisierung des Buchhandels der DDR sowie die Herausbildung seiner planwirtschaftlichen Strukturen nachzuvollziehen. Betrachtet werden dabei auch Aspekte wie der innerdeutsche Literaturaustausch zwischen West und Ost, die literarische Zensur in der DDR und ihre Aporien wie auch die äthetisch-politischen Debatten um Formalismus versus Sozialistischer Realismus.
DR. HELEN MÜLLER
Mediennutzungs- und Leserforschung
14-tägig, Di 10-12 Uhr
Erarbeitet werden die Grundlagen und Methoden der Marktforschung. Anhand von Beispielen sollen spezifisch Studien der Mediennutzungs- und Leserforschung inhaltlich und methodisch nachvollzogen und analysiert werden.
DR. HELEN MÜLLER
Lektürekurs zu buchwissenschaftlichen Quelltexten
Fr 10-12 Uhr
Im Rahmen des zweisemestrigen Lektürekurses werden wissenschaftliche Texte gelesen, kritisch reflektiert und diskutiert. Thematisch wird dieser Lektürekurs Fragestellungen zur Materialität des Buches aufgreifen.
DR. HELEN MÜLLER
Oberseminar für MA-Studierende
14-tägig, Fr 10-12 Uhr
Das Oberseminar wendet sich an die Kandidat:innen des MA Verlagspraxis und des MA Buch- und Medienforschung, die ihre Masterarbeit verfassen wollen. Im Seminar werden die Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens wiederholt und die Themen der MA-Arbeiten präsentiert bzw. zur Diskussion gestellt.
MICHAEL MUSELMANN
BWL und Agilität im Verlag
Blockseminar
In diesem Seminar geht es darum, Einblicke in den betriebswirtschaftlichen Alltag eines Verlags zu erhalten und den Umgang mit unterschiedlichen Herausforderungen zu diskutieren. Als Rahmenbedingungen werden die aktuelle Marktentwicklung und allgemeine betriebswirtschaftliche Themen im Verlag behandelt. Ein Schwerpunkt ist die Kalkulation eines Werkes und die Zusammensetzung der Produktionskosten eines Buches. Im Praxisteil des Seminars werden anhand von Case Studies verschiedene Fragen unter Berücksichtigung betriebswirtschaftlicher Aspekte bearbeitet.
PATRICK MUSIAL
E-Commerce im Buchhandel
Blockseminar
Struktur des Buchhandels in Deutschland
Geschichte des Online-Buchhandels
Marktsituation und aktuelle Entwicklungen
Die wichtigsten Player
Gegenstände des E-Commerce: Physische und digitale Produkte – is content really king?
Retail, Multichannel, Omnichannel - Welche Konzepte sind zukunftsfähig?
Shopsysteme, Plattformen, Social Shopping, et al. – wo geht was?
Metadaten und Prozesse – wie der Inhalt ins Netz kommt
Kundenstruktur und Kundengewinnung
Die „Costumer Journey“ – Nutzer:innen-Erfahrungen positiv gestalten
Die wichtigsten KPIs zur Erfolgskontrolle im Onlinehandel
Die fünf größten Herausforderungen für funktionierenden E-Commerce in der Buchbranche
LUTZ NAGLER
Grundlagen des Verkaufens im Buchhandel
14-tägig, Di 12-15 Uhr
Die Einführung orientiert sich inhaltlich am Ausbildungsrahmen für die Berufsausbildung und verschafft einen fundierten Überblick über den Buchhandel, seine Grundlagen und Besonderheiten aus praktischer Sicht.
Die Veranstaltung umfasst alle Aspekte des Handels, angefangen bei der Beschreibung der Marktteilnehmer, dem rechtlichen Rahmen der handelnden Akteure bis zu den Herausforderungen der Zukunft. Besonderes Augenmerk wird auf den notwendigen Kernkompetenz angehender BuchhändlerInnen, der Beratung und dem Verkauf, sowie der kaufmännischen Steuerung und Kontrolle im Sortiment liegen. Ein Einblick in die Warenkunde und die Buchherstellung runden die Einführung ab.
CHRISTOPHER QUENTE
Markt- und Werbepsychologie
Blockseminar
MARTINA RASCHKE
E-Publishing
Blockseminare
E-Publishing, also das Publizieren in elektronischen Medien, ist in unserem Alltag inzwischen allgegenwärtig. Diese Veranstaltung gibt einen grundlegenden Überblick über die Geschichte des elektronischen Publizierens und aktuelle Entwicklungen. Der Schwerpunkt liegt auf eBooks und auf dem deutschsprachigen Raum.
Besprochen werden u.a.
- elektronische vs. physische Formate (Wie sind sie aufgebaut? Wo liegen Unterschiede? Was sind die Besonderheiten bei eBooks?)
- Vor- und Nachteile des E-Publishings für Verlage, Autor*innen und Leser*innen
- Marktentwicklungen und Trends, Herausforderungen und Chancen
In dieser Übung werden sich die Studierenden anhand konkreter Beispiele und eigenen E-Publishing-Projekten mit dem Thema vertraut machen.
ROSSI SCHREIBER
Aspekte der Buchbranche
14-tägig, Mi 12-14 Uhr
Gastredner aus der Praxis stellen ihre speziellen Tätigkeitsfelder, Problemkreise und Zukunftsperspektiven vor: Literaturagent, Experte für Modernes Antiquariat, Social Media- / BookTok-Beobachterin, Autorin zusammen mit ihrer Projektmanagerin / Lektorin, Barsortiment und Print on Demand, Chefredakteur für serielles Publizieren. Die Einbettung in umgebende Abläufe oder die Verortung innerhalb der Branche kommen ebenso zur Sprache wie der persönliche Werdegang der Gäste. Ziel der Veranstaltung ist es, interessante Bereiche der Branche in konkreten Fallbeispielen vorzustellen.
PD DR. DANIEL SYROVY
Zensur um 1900
Blockseminar
Es gibt ab dem späten 18. und im 19. Jahrhundert kaum ein Land oder politisches System, in dem die öffentliche Kommunikation nicht phasenweise durch Zensur geprägt gewesen wäre. Das Proseminar beleuchtet die historischen Rahmenbedingungen von Zensur (Organisation, Ziele, beteiligte Personen) und ihre Auswirkungen auf die Produktion und Zirkulation von Texten (Literatur, Publizistik, Theater, Oper, Karikaturen). Im Mittelpunkt stehen dabei zunächst zentrale analytische Kategorien der Zensurforschung. Gemeinsam werden diese Konzepte sowie unterschiedliche Erscheinungsformen der Zensur vor allem an Beispielen aus dem europäischen Raum erarbeitet, ohne jedoch eine globale Perspektive ganz auszublenden.
Am Ende des Semesters sollen im Rahmen von Gruppenpräsentationen und schließlich in selbständigen Hausarbeiten auch einzelne bekannte Zensurfälle aufgearbeitet werden (u.a. Franz Grillparzer, Germaine de Staël, …). Dies setzt nicht nur einen kritischen Umgang mit historischen Quellen voraus, sondern auch eine Reflexion unserer heutigen Sichtweisen, wenn wir uns mit Phänomenen der Vergangenheit befassen. Texte zur Lektüre werden auf Deutsch oder Englisch zur Verfügung gestellt.
PROF. DR. ERIKA THOMALLA
Agenturen als Akteure im Literaturbetrieb
Mo 10-12 Uhr
PROF. DR. ERIKA THOMALLA
Aktuelle Forschungsfragen
14-tägig, Mo 12-14 Uhr
Das Kolloquium richtet sich an BA-Student/innen, die ihre Bachelorarbeit schreiben. In der Veranstaltung erarbeiten die Teilnehmer/innen in Rücksprache mit dem Betreuer eine Präsentation ihrer Arbeit und stellen diese den Kollegi/innen zur Diskussion. Außerdem werden wichtige buchwissenschaftliche Neuerscheinungen gemeinsam besprochen.
PROF. DR. ERIKA THOMALLA
Oberseminar für MA-Studierende
14-tägig, Mo 12-14 Uhr
Das Oberseminar wendet sich an die Abschlusskandidat*innen des MA Verlagspraxis und des MA Buch- und Medienforschung, die ihre Masterarbeit verfassen wollen. Im Seminar werden die Themen der MA-Arbeiten präsentiert und zur Diskussion gestellt.
PATRICK TÜMMERS
Anforderungen an die Lesetypografie
Mo 8-10 Uhr
Medien vermitteln ihre Botschaften vor allem durch Bilder, durch Schrift und auch durch Töne. Die Anforderungen an die Mediengestaltung sind dabei nicht nur dem wandelnden Zeitgeist unterworfen, auch der technische Wandel stellt permanent neue Herausforderungen.
Die Fragen an die Typografie und speziell an die Lesetypografie sind, trotz des technischen Wandels, seit dem 15 Jh. nahezu die gleichen geblieben. Es haben sich im Laufe von Jahrhunderten Gesetzmäßigkeiten der Lesbarkeit und Leseführung gebildet, gegen die man nicht ungestraft verstoßen darf und die wir in dem Kurs durch Typografie-Sensibilisierung kennenlernen wollen.
KAI WEBER
Konzeption, Produktion und Vermarktung digitaler und crossmedialer Produkte
14-tägig, Do 12-14 Uhr
In dieser Übung entwickeln wir gemeinsam digitale Verlagsprodukte an konkreten Beispielen, welche sich die Studierenden nach eigener Interessenlage aus einer offenen Vorschlagsliste auswählen können (z. B. pädagogische Übungssammlungen, Fachdatenbanken, interaktive Geschichten, Internetportal, elektronische Zeitschriftensammlung, E-Books, geisteswissenschaftliche Online-Edition, …).
Anhand des jeweils gewählten Beispiels beginnen wir mit strategischen Überlegungen zur Produktplatzierung am Markt, erstellen ein Konzept zur Entwicklung und Vermarktung des digitalen Produkts und erlernen dabei Grundlagen des Projekt- und Produktmanagements. Zur Erstellung des Produktes betrachten wir Strategien der Zusammenarbeit mit Dienstleistern und sonstigen externen Partnern.
Produktadäquate Vermarktungsmöglichkeiten werden anschließend ebenso diskutiert werden wie technische Fragen zum Datenaustausch („digitale Auslieferung“, angemessene Metadaten, Abrechnung von Verkäufen). Mit Blick auf digitale Produkte werfen dadurch ein Schlaglicht auf den gesamten Produktlebenszyklus und diskutieren, wie die einzelnen Schritte in Beziehung stehen (können) mit klassischen Verlagsabteilungen wie Redaktion/Lektorat, Herstellung und Vertrieb.